Z Orthop Unfall 1996; 134(5): 457-464
DOI: 10.1055/s-2008-1037438
© 1996 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Komplikationsrate nach Trochanterosteotomie bei Hüfttotalendoprothesen

Eine retrospektive Studie und FehleranalyseComplication Rate Following Trochanter Osteotomy in Total Hip ReplacementH.-G. Simank, C. Chatzipanagiotis, H.-P. Kaps1
  • Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. V. Ewerbeck)
  • 1Orthopädische Klinik Stadtkrankenhaus Worms (Chefarzt: Prof. Dr. med. H.-P. Kaps)
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Vorteile einer Trochanterosteotomie bei Implantation einer Hüfttotalendoprothese liegen im erweiterten Zugang mit der Folge der erleichterten Luxierbarkeit und der verbesserten Übersicht. Die knöcherne non union ist die Hauptkomplikation dieser iatrogenen Fraktur und trat in unserem Patientengut (61 Operationen, davon 80% Revisionseingriffe) in ca. 20% auf. Bei optimierter operativer Technik, insbesondere durch Verwendung ausreichend dicker Cerclagendrähte und durch zusätzliche Verwendung von in der Gegenkortikalis plazierten Kirschner-Drählen, sinkt die Häufigkeit dieser Komplikation.

Obwohl die knöcherne non union die Hauptkomplikation darstellt, ist das Resultat der Operation hiervon nicht direkt abhängig. Eine fibröse Heilung gewährleistet in den meisten Fällen eine ausreichende Stabilität und Funktion. Bei 3 Patienten mußte eine Revisionsoperation durchgeführt werden: Bei 2 Patienten war der Grund eine schmerzhafte Bursabildung über den Cerclagen; in 1 Fall trat eine ausgeprägte Schwächung der abduktorischen Muskulatur nach nicht konsolidierter Trochanterosteotomie auf, so daß eine Revision und Refixation notwendig wurde.

Da im Normalfall auch ohne Trochanterosteotomie eine ausreichende Übersicht und Zugang zur Hüfte möglich ist und in Anbetracht der hohen Komplikationsrate, sollte die Indikation zur Trochanterosteotomie nur im Ausnahmefall gestellt werden.

Abstract

In total hip arthroplasty extended approach, simplified luxation and improved exposure are the major advantages of trochanteric osteotomy.

The main complication of the iatrogenic fracture is the nonunion which has occurred in about 20% of our patients (61 operations, 80% revision procedures).

The rate of nonunion decreases using an optimized technique of reattachment, in particular; sufficient thickness of wires and placing of K-wires in the trochanter minor region.

However, the bony nonunion has not necessarily an influence of the clinical outcome. Fibrous union provides in most cases satisfactory stability and function.

In 3 patients revision surgery was necessary caused by the trochanter osteotomy: 2 suffered from a painful bursitis. In the 3rd case a strong abductor impairment occurred as the result of the trochanteric osteotomy. Refixation of the dislocated trochanter became necessary.

Condisering the risk of complications trochanteric osteotomy should be reserved for exceptional cases only.

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