Bedeutung, Ergebnisse und Komplikationen der intrakavitären Kontakttherapie des inoperablen Zervixkarzinoms

Zusammenfassung

An der Strahlenabteilung der I. Universitäts-Frauenklinik in Wien wurden in der Zeit von 1962 bis 1972 1586 Patientinnen mit allgemein oder lokal inoperablem Zervixkarzinom behandelt. Zunächst wird auf die Bedeutung der primär strahlentherapeutischen Behandlung des Zervixkarzinoms eingegangen. Anhand der Österreichischen Krebsmeldestatistik wird nachgewiesen, daß 31% der Neuerkrankungen Frauen im Alter von 60 und mehr Jahren betreffen. Aufgrund der Daten des Annual Report wird darauf hingewiesen, daß beim Zervixkarzinom bereits 36,5% der Fälle bei Behandlungsbeginn als lokal inoperabel gelten. Von den besprochenen 1586 Fällen lebten nach 5 Jahren 757 Pat. rezidivfrei, was einer 5-Jahres-Überlebensrate von 47,7% entspricht. Schwere und irreversible Komplikationen im Sinne von Fistelbildungen wurden in 3,2% der behandelten Fälle beobachtet. Diese Ergebnisse wurden in erster Linie durch Einsatz einer hochdosierten protrahierten und fraktionierten intrakavitären Radiumtherapie erzielt. Im Berichtszeitraum standen weder Hochvoltgeräte für die perkutane Zusatztherapie noch Afterloading-Geräte zur Verfügung.

Abstract

In the Department of Radiotherapy of the I^st University-Clinic of Gynecology and Obstetrics in Vienna (between 1962-1972) 1586 patients have been irradiated primarily due to carcinoma colli uteri. The National Cancer Registry in Austria shows, that 31% of new cases are aged 60 years and over. In the Annual Report of the results of treatment in carcinoma of the uterus, vagina and ovary (Vol. 16) the statistic of German-speaking countries shows, that 36,5% of cases of carcinoma colli uteri are in the inoperable stages. 757 of the 1586 patients (47,7%) survived five years and longer. The permanent reactions like recto-vaginal-fistula and vesico-vaginal-fistula were only seen in 3,2 %. These results were obtained primarily by simple intracavitary radiotherapy. No after-loading apparatus and no high voltages percutaneous therapy were available during the study period.