Laser-Therapie an der Cervix uteri

Zusammenfassung

Erste Erfahrungen in der Anwendung des CO₂-Lasers bei der Behandlung gutartiger, entzündlicher und präneoplastischer Veränderungen lassen spezifische Quali täten dieser Therapie an der Portio erkennen. Als Vorteil ist hervorzuheben der mögliche Verzicht auf Anästhesie, die relative Blutungsfreiheit, die rapide Heilungstendenz bei geringer postoperativer Absonderung und vor allem die selektive Zerstörung eines durch Operationsmikroskop (Kolposkop) gut überschaubaren Gewebeareals. In einem Zeitraum von 1œ Jahren wurde die CO₂-Laser-Therapie der Portio bei 62 Patientinnen ambulant durchgeführt (in 38 Fällen entzündlicher Läsionen und in 24 Fällen verifizierter zervikaler intraepithelialer Neoplasie der Grade I-III). Die Ergebnisse und Bedingungen für die Laser-Therapie werden kritisch diskutiert und als Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung der Methode die kolposkopische Ausbildung und fundierte Kenntnisse der Durchführenden in der Pathophysiologie der Zervix postuliert. Die selektive Penetration des Laserstrahls verbunden mit seiner spezifischen biophysikalischen Einwirkung auf das Portiogewebe ermöglicht eine gezielte und steuerbare Destruktion des frühneoplastischen Gewebes. Hiermit scheint sich eine Alternative zum möglichen „overtreatment“ durch Konisation zu bieten (insbesondere bei wiederholten Befunden der Gruppe III D und bei Risiko- und Beobachtungsfällen) im Einklang mit dem Trend zu einem prophylaktischen aktiven Vorgehen bei der frühen CIN unter Erhaltung von Anatomie und Physiologie der Zervix im fertilen Alter. Dabei wird im selektiven thermolytischen Effekt auf die exponierte Zelle ein Sicherheitsgrad erzielt, der von keiner anderen der konservativen Methoden erreicht wird.

Abstract

The specific qualities of carbon dioxide laser treatment of the uterine cervix for benign inflammatory and pre-malignant lesions are recognizable by our first experience. Advantages of the laser treatment are the lack anaesthesia, the relative lack of bleeding, the rapid healing, the lack of profuse discharge and the selective destruction of a well circumscribed areas of tissue by the aid of the operative microscopi (colposcope). During 1œ years the carbon dioxide laser was used on the uterine cervix in 62 patients in the office practice. There were 38 intra-epitheal neoplasias grade 1 to grade 3. The results and the preconditions for carbon dioxide laser treatment of the cervix are discussed critically. A pre-requisite for successful laser treatment is a thorough knowledge of colposcopy and a thorough knowledge of the pathophysiology of the cervix. The specific bio-physical properties and the selective penetration of the laser beam permit a circumscribed destruction of premalignant tissue. The carbon dioxide laser treatment is an alternative to overtreatment by conization especially in pap smear groups 3D and in high risk and follow-up cases. The present trens to preventive active treatment of cervical intra-epitheal neoplasia with preservation of the anatomy and physiology of the cervix in the fertile age group is admirably served by the laser. The selective thermolytic effect of the laser on the treated cell achieved a degree of dependability in treatment which is not inherent to any other method of conservative treatment.