Geburtshilfe Frauenheilkd 1980; 40(2): 133-141
DOI: 10.1055/s-2008-1037207
Gynäkologie

© 1980 Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Ergebnisse der Diagnostik und Behandlung weiblicher Infertilität unter besonderer Berücksichtigung der Metroplastik

Results of Diagnosis and Therapy in Female Infertility in Spectal Consideration of MetroplasticD. Hofmann, T. Faustmann-Klein, M. Zoubi
  • Westfälische Landesfrauenklinik und Hebammenlehranstalt Paderborn (Direktor: Prof. Dr. D. Hofmann)
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die Ergebnisse der Infertilitätsbehandlung an einem Krankengut von 257 Frauen berichtet, bei denen ausnahmslos die Hysterosalpingographie als diagnostisches und therapeutisches Mittel eingesetzt wurde. Bei Mitberücksichtigung vergrößerter und myomatöser Uteri sowie leichter Fehlformen fanden sich an diesem Krankengut insgesamt 115 Uterusfehlformen = 44%. Bei unauffälligem Hysterosalpingographieergebnis war der Therapieerfolg dieser Maßnahme hoch: es kam in 47,5% der Fälle zu Schwangerschaften. Wurde später trotz unauffälligen HSG-Befundes noch eine Sterilitätslaparotomie durchgeführt, so konnten in 5 von 13 Fällen Schwangerschaften erzielt werden. In 59 Fällen wurde aufgrund der Anamnese und des pathologischen HSG-Befundes eine Metroplastik durchgeführt. Die Methodik der Operation wird beschrieben. Das Ergebnis der alleinigen Metroplastik (ohne Adnexoperation) beläuft sich auf Einzelfälle bezogen auf ca. 66%, auf die Zahl der eingetretenen Schwangerschaften bezogen auf 78%. Die besten Operationsergebnisse wurden bei den beiden häufigsten Fehlformen, dem Uterus arcuatus und dem Uterus bicornis, erzielt. In solchen Fällen, in denen die Infertilität auch auf funktionelle Störungen zurückzuführen war, konnte durch alleinige oder zusätzliche Hormontherapie gleichfalls ein gutes Schwangerschaftsergebnis erreicht werden. Es wird über die Auswirkung pathologischer Adnexbefunde und männlicher Fertilitätsstörungen berichtet. Schwangerschaften, die nach Metroplastiken zustande gekommen waren, wurden nicht durch primäre Schnittentbindungen beendet. Bei 28 Geburten wurde nur neunmal eine sekundäre Schnittentbindung durchgeführt. Eine stille Uterusruptur ist in keinem Falle eingetreten.

Abstract

There is reported about 257 cases of female infertility, that have been treated within 5 years. In all cases hysterosalpingography was performed as a method of diagnosis as well as of therapy. Including enlarged uteri and slightly malformated uteri we found 115 malformations of uterus = 44%. As far as hysterosalpingo- graphy had a normal result, therapeutic effect was high: Pregnancy resulted in 47,5% of cases. 59 women were treated by metroplastic. The method of this operation is described. Its efficiency is expressed by the result of 66% pregnant women and of 78% pregnancies. The best results could be achieved in cases of uterus arcuatus and uterus bicornis, the most frequent malformations. Satisfactory results were to be achieved also by hormonetherapy of monophasic temperatures, exclusively or in combination with metroplastic. It is reported about the influence of pathological findings at the adnexes and of male infertility. Women who have been treated by metroplastic are delivered spontaneously and not by primary cesarean section. Occasional secondary section is necessary. There occurred no silent rupture considerng intensive control.

    >