Z Orthop Unfall 1999; 137(4): 295-300
DOI: 10.1055/s-2008-1037045
Schulter

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die komplette Rotatorenmanschettenruptur - Differenzierte Op-Techniken und mittelfristige Ergebnisse

Complete Rotator Cuff Tears - Surgical Approach and Mid Term ResultsM. Pfahler, S. Branner, H. J. Refior
  • Orthopädische Klinik der LMU München, Klinikum Großhadern
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Wie sind die mittelfristigen Ergebnisse nach offener Rotatorenmanschetten-rekonstruktion? Können im Rahmen einer standardisierten präoperativen Diagnostik Parameter erhoben werden, die Aussagen darüber erlauben, inwieweit eine sinnvolle Rotatorenmanschettenrekonstruktion durchgeführt werden kann? Methode: Von Februar 1988 bis Dezember 1993 wurden 130 Patienten (135 Schultern) mit einer kompletten Rotatorenmanschettenruptur operativ versorgt. Es kamen differenzierte Operations-techniken (transossäre Refixation, intratendinöse Naht, isolierter oder kombinierter Sehnentransfer) in Verbindung mit einer Akromioplastik zur Anwendung. Neben einer standardisierten Untersuchung inklusive Constant-Score-Erhebung wurde von allen Patienten die Schulter in zwei Ebenen geröntgt und prä- und postoperativ Sonographiert. Ergebnisse: 95 Patienten (98 Schultern) wurden durchschnittlich 4 Jahre 8 Monate postoperativ klinisch, radiologisch und sonographisch nachuntersucht. Neben der reinen intratendinösen Naht konnten wir vor allem mit der transossären Refixation allein oder in Verbindung mit isolierten und kombinierten lokalen Sehnentransfers in 80% der nachuntersuchten Fälle gute bis sehr gute Langzeitergebnisse erzielen. Nach Auswertung des gesamten Datenmaterials haben wir einfache Prognosekriterien herausgearbeitet. Diese Kriterien können nach der präoperativen Befunderhebung herangezogen werden, um eine Aussage über den möglichen operativen Behandlungserfolg zu treffen. Schlußfolgerung: Ein Akromion-Humeruskopfabstand (AHA) im Röntgen a.p. Bild von mehr als 7 mm, eine Rupturgröße von weniger als 2×3 cm und eine passiv freie Schulterbeweglichkeit sind günstige Prognosefaktoren für eine erfolgreiche operative Rekonstruktion.

Abstract

Questions: What is the mid term result of open rotator cuff repair? What are the criteria for a good surgical result? Methods: Between February 1988 and December 1993 130 patients (135 Shoulders) underwent surgery for rotator cuff repair. All surgical techniques were combined with a acromioplasty - transosseous refixation, transtendinous suture, isolated or combined transfers of tendons. The retrospective analysis consisted of clinical examination including the Constant score, X-rays and sonograms of the Shoulder before and after surgery. Results: 95 patients (98 Shoulders) were controlled 4 years and 8 months after surgery by clinical, radiological and sonographical examination. 80% of all cases showed good or very good long term results by chiefly transosseous refixation alone or in combination with tendon transfer. Analysis of all data made it possible to create simple prognostic criteria. These criteria can help preoperatively to give an idea of the expected outcome. Conclusion: The best preoperative criteria for a prognostic good surgical result were an acromion-humeral head distance in the native true a.p.-X-ray of more than 7 mm, a rotator cuff defect of less than 2 × 3 cm and a passive free range of motion.

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