Z Orthop Unfall 1999; 137(1): 61-66
DOI: 10.1055/s-2008-1037038
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Therapiemöglichkeiten und -ergebnisse bei der infizierten Kniealloarthroplastik

Treatment Modalities in Infected Knee AlloarthroplastiesJ. Jerosch, M. Mersmann, S. Fuchs
  • Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie. Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Darstellung und Evaluation von Therapiekonzepten bei der Behandlung einer infizierten Knieendoprothese.

Methode: Es wurden 47 Patienten nach operativer Therapie einer infizierter Knieendoprothese durchschnittlich 62 Monate nach der Revisionsoperation nachuntersucht. Es handelte sich um 20 Früh- (≤ 12 Monate) und 27 Spätinfektionen (> 12 Monate).

Ergebnisse: Bei zehn Patienten wurde eine zweizeitige Endoprothesenwechseloperation durchgeführt In sechs Fällen konnte der Infekt hierbei ausgeheilt werden. 30 Patienten wurden mit einer Arthrodese versorgt; hierunter befanden sich auch zwei Patienten nach einem zweizeitigen Wechselversuch. Bei zwei Patienten aus dieser Gruppe konnte der Infekt nicht zu Ausheilung gebracht werden. 28 Arthrodesen zeigten ein gutes Ergebnis. Ein Patient wurde mit Debridement versorgt und acht Patienten wurden oberschenkelamputiert.

Im HSS-Score war in 5,3% ein sehr gutes, in 21% ein gutes, in 26,3% ein ausreichendes und in 47,4% schlechtes Ergebnis zu verzeichnen. Im Hungerford-Score wurden die Ergebnisse ähnlich beurteilt. Patienten mit einer stabilen und schmerzfreien Arthrodese waren funktionell nicht unbedingt schlechter, als solche, bei denen eine Endoprothese reimplantiert wurde.

Schlußfolgerung: Die Wechseloperation ist bei gutem Prothesenlager die Therapie der Wahl und zeigt bei ausgeheiltem Infekt die besten funktionellen Ergebnisse. Die Arthrodese sollte bei schlechtem Implantatlager und beeinträchtigten Weichteilverhältnissen der Endoprothese vorgezogen werden. Bei guter Konsolidierung bringt sie Schmerzfreiheit und bietet eine gute Stabilität der Extremität.

Abstract

Purpose: The purpose of this study was to present and to evaluate different treatment options in the infected knee alloarthroplasty.

Methods: We followed 47 infected knee alloarthroplasties with a mean follow-up of 62 months which were surgically treated by different techniques. There were 20 cases with early infection (≤12 months) and 27 cases with late infections (> 12 months).

Results: In 10 patients a two stage exchange of the implant were undertaken. In 6 of those 10 cases the infection could be successfully treated. 30 patients underwent an arthrodesis, two of those after an unsuccessful exchange procedure. In this group only in two patients the infection was not managed successfully. 28 of the patients with an arthrodesis showed a good result of the fusion side. One case was only debrided and in 8 cases bony and soft tissue damage lead to amputation.

The HSS-score showed an excellent results in 5.3%, a good result in 21%, a fair result in 26.3% and a poor results in 47.4% of the cases. Comparable distribution was documented with the Hungerford-score. Patients with a stable and painless fusion showed a comparable functional outcome to those patients with a new replacement.

Conclusion: Revision of an infected knee implant is best managed by a two stage procedure and can lead to a good functional result. Fusion is indicated in cases with bad bony and soft tissue Situation. A solid arthrodesis gives a painfree and stable extremity.

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