Klin Monbl Augenheilkd 1996; 209(11): 269-274
DOI: 10.1055/s-2008-1035317
© 1996 F. Enke Verlag Stuttgart

Limbosklerotomie - ein refraktives Verfahren außerhalb der Hornhaut - Vorläufige Mitteilung

Limbosclerotomy, a Refractive Procedure Outside the Cornea - Preliminary ReportT. A. Schatilowa, M. W. Papava
  • Tbilissi, Republik Georgien
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 04.12.1995

in der vorliegenden Form angenommen am 15.03.1996

Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Der Erfolg refraktionsvermindernder Operationen bei Myopie basiert bisher auf der Deformation oder Verdünnung der Hornhaut, wodurch es auch zu Komplikationen kommt. Wir strebten an, die Brechkraft der Hornhaut zu reduzieren, ohne die Hornhaut zu lädieren.

Methode 1. Kaninchen: Der Eingriff wurde zunächst an 16 Chinchilla-Kaninchen (32 Augen) durchgeführt. 7 Augen wurden in verschiedenem zeitlichem Abstand nach dem Eingriff enukleiert und histologisch untersucht. Bei den Versuchstieren vergrößerte sich der Hornhautdurchmesser, die Refraktion verminderte sich um 3,0 bis 6,0 dpt. Refraktionskontrollen erfolgten nach 1, 3, 6 und 12 Monaten. Die Refraktion erwies sich als konstant. 2. Operationstechnik: Inzision der Bindehaut in allen 4 Quadranten in 4 mm Limbusabstand und Mobilisation bis zum Ansatz an der Hornhaut. In jedem Quadranten erfolgen 4-5 radiäre Inzisionen, die vom freiliegenden Limbus mit einer Schnittiefe von 500 Mikrometer 4-5 mm in die Sklera reichen. Verschluß der Bindehaut mit fortlaufender Naht.

Patienten Später wurde die Operation an 11 Patienten (16 Augen) im Alter von 18 bis 55 Jahren, mit Myopie von - 5,0 bis -19,0 dpt durchgeführt. Bei den Patienten lagen die Operationseffekte im gleichen Bereich.

Ergebnisse Das Sehvermögen verbesserte sich in allen Fällen. Während der Visus präoperativ unkorrigiert bei 10 Augen zwischen 0,01 und 0,1 und bei 6 Augen zwischen 0,1 und 0,3 lag, besserte sich die unkorrigierte Sehschärfe postoperativ bei 5 Augen auf Werte von 0,02/0,06 bis 0,5 und bei 11 Augen lagen die Werte zwischen 0,2 und 0,8. Die Refraktion war über 3 Jahre stabil. Es traten keine Komplikationen auf.

Schlußfolgerungen Die Limbosklerotomie stellt sich als ein effektiver und komplikationsloser Eingriff' zur operativen Reduktion der Myopie dar, dessen Wirkung auf der Schwächung der im Limbusbereich bestehenden zirkulären kollagenen Faserbündel beruhen dürfte.

Summary

Background Complications of refractive corneal procedures are a consequence of inevitable corneal deformation or thinning. We aim to reduce corneal refractive power but omit laceration on the cornea itself.

Methods 1. Rabbits: The procedure war first studied in 16 chinchilla rabbits (32 eyes). Seven eyes were enucleated in different intervals for microscopic evaluation. In rabbits the corneal diameter increased and refractive power of the cornea was diminished by 3.0 to 6.0 diopters. Refraction was controlled after 1, 2, 6 and 12 months. 2. Surgical technique: Incision of the conjunctiva 4 mm peripheral to the limbus in all 4 quadrants and mobilisation to the corneal insertion. In each quadrant 4 to 5 radial incisions are placed from the exposed limbus in the adjacent sclera. The incisions have a depth of 500 micrometer and extend until 4 to 5 mm. The conjunctiva was restored by running sutures. So far, we observed no complications.

Patients Thereafter the procedure was carried out in eleven patients (16 eyes) aged between 18 and 55 years. Preoperative errors varied between -5.0 and -19.0 diopters.

Results In patients the power of the procedure was in the same range as in animals. Visual acuity improved in all cases. Preoperatively, 10 eyes had uncorrected visual acuity of 0.01 to 0.1 and 6 eyes 0.1 to 0.3. Postoperatively, uncorrected visual acuity improved to 0.02/0.06 and 0.5 in 5 eyes. In eleven eyes visual acuity improved to 0.2/0.7 and 0.8 eyes. Refraction was stable during a follow-up of 3 years.

Conclusions Limbosclerotomy is an effective and safe approach to correct myopic refractive errors. Its effect may be explained by weakening of circular collagen fibers in the pericorneal area.

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