Klin Monbl Augenheilkd 1996; 208(3): 135-141
DOI: 10.1055/s-2008-1035186
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© 1996 F. Enke Verlag Stuttgart

Dermis-Fett-Transplantat als autologes Orbitaimplantat

Dermofat Graft as Autogenous Orbital ImplantChristoph R. Hintschich, Charles K. Beyer-Machule
  • Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (Direktor: Prof. Dr. Anselm Kampik)
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 25.10.1995

in der vorliegenden Form angenommen am 03.11.1995

Publication Date:
24 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die Verwendung eines Orbitaimplantates nach Enukleation stellt die beste Vorraussetzung für eine optimale Prothesenanpassung und ein gutes funktionelles und kosmetisches Ergebnis dar. Eine Alternative zu den überwiegend verwendeten alloplastischen Implantaten mit ihren typischen Komplikationen bietet das autologe Dermis-Fett-Transplantat. Es kann sowohl als primäres Implantat nach Enukleation als auch als sekundäres Implantat zur Korrektur bereits vorliegender Komplikationen, wie geschrumpfter Augenhöhle oder Postenukleationssyndrom, eingesetzt werden.

Methode Von der Epidermis befreite Haut mit anhängendem subdermalem Fettgewebe wird in die Augenhöhle transplantiert. Die geraden Augenmuskeln sowie Tenonsche Kapsel und Bindehaut werden schichtweise an den Rand der Dermis fixiert, ihre Oberfläche bleibt zur spontanen Reepithelialisierung frei. Die Methode wird detailliert dargestellt, mögliche Komplikationen und deren Therapie werden besprochen.

Schlußfolgerungen Als Nachteile der Dermis-Fett-Transplantation stehen eine aufwendigerere Operationtechnik, einer Reihe kleinerer Komplikationen sowie eine mögliche Schrumpfung des Implantates der Vermeidung alloplastischen Materials mit seinen typischen Komplikationen und die überdurchschnittlichen funktionellen und kosmetischen Ergebnisse als Vorteile gegenüber. Dies macht das Dermis-Fett-Transplantat zu einer ausgezeichneten Alternative zu konventionellen Orbitaimplantaten.

Summary

Background The use of orbital implants after an enucleation is the pre-condition for an adequate fitting of the prosthesis and gives the best functional and cosmetic results. The autogenous dermofat graft is an alternative to the widely used alloplastic orbital implants. It can be used as a primary implant or as a secondary implant for the correction of a contracted socket or a post enucleation socket syndrome.

Method Deepithelialized skin with subcutaneous fat is implanted into the socket. The rectus muscles. Tenon's capsule and conjunctiva are fixed to the transplant separately. Surgical technique, possible complications and their therapy are presented.

Conclusions Disadvantages of the method are the more extensive surgery, some minor complications and the possible shrinkage of the transplant. Advantageous is the fact, that typical complications of all alloplastic implants, like migration and extrusion, can be avoided, heterologeous materials like donor sclera are unnecessary and the functional and cosmetic results are very good.

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