Klin Monbl Augenheilkd 1998; 213(9): 147-153
DOI: 10.1055/s-2008-1034965
© 1998 F. Enke Verlag Stuttgart

Intrastromale Corneale Ring Segmente (ICRS®, KeraVision® Ring) - Einjahresergebnisse der ersten 25 Eingriffe

Intrastromal corneal ring segments (ICRS, KeraVision Ring). One year results of the first 25 surgeriesJosef Ruckhofer, Egon Alzner, Günther Grabner
  • Landesaugenklinik Salzburg, (Vorstand: Prim. Univ.-Prof. Dr. G. Grabner)
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 13.02.1998

in der vorliegenden Form angenommen am 05.03.1998

Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die wesentlichen Vorteile der Intrastromalen Cornealen Ring Segmente (ICRS®) gegenüber den bisher häufig eingesetzten Methoden zur Korrektur einer gering- bis mittelgradigen Myopie (RK, PRK, LASIK) liegen einerseits in der chirurgischen Unversehrtheit einer großen optischen Zone, und andererseits in der fast vollständigen Reversibilität.

Patienten und Methode Beim Stand der derzeitigen Entwicklung werden zwei Ringsegmente aus PMMA (von je 150° Bogenlänge) über eine kurze Inzision in die tieferen Schichten des peripheren Hornhautstromas implantiert. Im Rahmen der Europäischen „MECCA-Studie” wurden an der Landesaugenklinik Salzburg 25 Operationen mit dieser neuen Methode durchgeführt.

Ergebnisse Es werden die refraktiven Ergebnisse, aber auch die intra- und postoperativen Komplikationen über einen Nachbeobachtungszeitraum von 12 Monaten vorgestellt: Beim bestkorrigierten Visus kam es im Vergleich präoperativ zu 12 Monaten postoperativ in keinem der Fälle zu einem Verlust einer Zeile. In 10 Fällen (40%) blieb der bestkorrigierte Visus unverändert, in 14 Fällen (56%) wurde eine Zeile gewonnen, in einem Fall (4%) sogar zwei Zeilen. Das sphärische Äquivalent der manifesten Refraktion lag geringfügig im Bereich der geringen Unterkorrektur, so wie bei der Ringauswahl angestrebt. Alle Ergebnisse lagen im Bereich von ± 1,25 D, in 96% innerhalb ± 1 D und in 48% innerhalb ± 0,5 D (Cycloplegische Refraktion, sphärisches Äquivalent). Der refraktive Astigmatismus aller Ringstärken steigt im Mittel um etwa ± 0,5 Dioptrien an. Die Keratoskopie zeigt den Erhalt der positiven Asphärizität.

Schlußfolgerungen Der KeraVision® Ring ist eine recht präzise und stabile Methode zur Korrektur einer geringradigen Myopie. Der Eingriff ist weitgehend reversibel und gegebenenfalls - innerhalb gewisser Grenzen - auch potentiell adjustierbar. Die Operation führt bei sorgfältiger Patientenauswahl zu sehr zufriedenstellenden Resultaten, wenn auch derzeit Langzeitergebnisse großer Serien noch ausstehen.

Summary

Background The advantages of the Intrastromal Corneal Ring Segments (ICRS) as compared to the frequently used methods for the correction of low to moderate myopia (RK, PRK, LASIK) are the intact optical zone and nearly complete reversability.

Patients and Methods Two ICR-Segments, made of PMMA (with an arc length of 150° each) are placed in the deep stromal layers via a small radial incision. At the Landesaugenklinik Salzburg 25 continous surgeries were performed as part of the European „MECCA-trial”.

Results Refractive results, intra- and postoperative complications with a follow-up of 12 months are presented. There was no visual loss after one year. In 40% (10/25) the best corrected visual acuity remained unchanged. In 56% (14/25) one line was gained, once two lines were gained. The spherical equivalent was slightly in the range of undercorrection - as wanted. The refractive astigmatism increased (0.5 dpt). The keratoscopy image showed positive aspheric appearence.

Conclusion The ICRS (KeraVision Ring) seems to offer a precise and stable method to correct low myopia. The procedure is reversible to a large extent, potentially adjustable within certain limits and carries a minimal risk only. Although long-term follow-up is not available yet, initial results of the technique seem very promising.

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