Transitorische Hypothyreose bei Früh- und Neugeborenen nach Amniofetografie während der Schwangerschaft

Abstract

Excessive iodine application before delivery produces a transient hypothyroidism in preterm and newborn babies. We report about 6 preterm and newborn babies, who developed a transient hypothyroidism after amniofetography with a combined water and fat soluble radiopaque dye. Two preterm babies died with severe cardio-respiratory insufficiency and in five babies' pulmonary function was inadequate at birth. Since we presume a relation between pulmonary function disorder and hypothyroidism in preterm babies especially, and with regard to the hazards for normal brain development, amniofetography should be avoided in pregnancy. Treatment with 1-thyroxine was started on the 1 to 12th day of life and discontinued after a period of three to six weeks.

Zusammenfassung

Eine erhöhte Jodzufuhr in der Schwangerschaft führt bei Früh- und Neugeborenen zu einer transitorischen Hypothyreose. Es wird über 6 Früh- und Neugeborene berichtet, bei denen nach Amniofetografie mit einem jodhaltigen Kontrastmittel eine transitorische Hypothyreose nachgewiesen wurde. Zwei Frühgeborene starben an einer schweren cardio-pulmonalen Insuffizienz, bei insgesamt fünf Kindern traten Atemstörungen auf. Da ein Zusammenhang zwischen Atemstörungen und Hypothyreose vermutet wird und ein Schilddrüsenhormonmangel Defekte in der Gehirnentwicklung hervorruft, sollte die Amniofetografie möglichst vermieden werden. Eine Behandlung mit 1-Thyroxin ist sofort nach der Geburt einzuleiten und kann nach drei bis sechs Wochen abgeschlossen werden.