Klin Padiatr 1986; 198(6): 479-483
DOI: 10.1055/s-2008-1033911
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Schmerzdiagnostik und -therapie in der Kinderonkologie

Pain Diagnosis and Therapy in Pediatric OncologyR.  Pothmann1 , U.  Göbel2
  • 1Kinderklinik Wuppertal
  • 2Zentrum für Kinderheilkunde, Universität Düsseldorf, Hämatologisch-Onkologische Abteilung
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

Pain in pediatric oncology must be taken care of after years of neglect. On an average of 62 % of tumour pain is of therapeutic relevance. In cancer relapse and final states incidence of pain increases up to 90 %.

Treatment of acute pain is not difficult, chronic pain however affords a special procedure: individual dosage with optimal suppression of pain whole day long, often combination of different methods, will give sufficient longtime results. Around 4/5 of pediatric cancer pain can be treated by pharmacological regime using central and antiphlogistic analgesics.

Additional methods are local anesthesia, transcutaneous nerve stimulation, physiotherapy, psychotherapy and seldom neurosurgical intervention. The optimal treatment of cancer pain is part of a consequent oncological procedure. Some more effort is necessary to reach the most possible quality of life in these children.

Zusammenfassung

Schmerzen bei kindlichen Krebserkrankungen verdienen nach jahrelanger Vernachlässigung eine vermehrte Zuwendung. Durchschnittlich muß bei 62 % der Neoplasien im Kindesalter mit behandlungswürdigen Schmerzen gerechnet werden. Der Anteil steigt bei Tumor-Rezidiven und im Finalstadium bis auf 90 %. Während die Behandlung akuter Schmerzen keine besonderen Probleme bereitet, erfordert der chronische Krebsschmerz eine spezielle Strategie: Erst individuell über den ganzen Tag gleichmäßig verteilte Maßnahmen, die den Schmerz optimalerweise völlig unterdrücken, sowie die Kombination verschiedener Methoden führt zu befriedigenden Langzeitergebnissen. Etwa 4/5 der kindlichen Krebsschmerzen lassen sich medikamentös beherrschen, wenn die Wirkung peripherer und zentraler Analgetika ausgeschöpft wird. Ergänzende Verfahren sind die therapeutische Lokalanästhesie, die transkutane elektrische Nervenstimulation, die Physiotherapie, psychologisch-heilpädagogische Verfahren sowie in Ausnahmefällen ein definitives neurochirurgisches Vorgehen.

Die optimale Behandlung der kindlichen Krebsschmerzen läßt sich aus einer konsequenten onkologischen Behandlung nicht mehr wegdenken. Sie erfordert jedoch vermehrte Anstrengungen, um dem Anspruch auf eine bestmögliche Lebensqualität des Kindes gerecht zu werden.

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