physioscience 2008; 4(4): 199
DOI: 10.1055/s-2008-1027910
Veranstaltungsberichte

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ENPHE-Kongress vom 23.–24. September 2008

C. Groll1
  • 1Fachhochschule Osnabrück
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Publication Date:
26 November 2008 (online)

In diesem Jahr fand der Herbstkongress des European Network of Physiotherapy in Higher Education (ENPHE) zwischen Schweden und Finnland statt – genauer gesagt auf einem Schiff, das von Stockholm nach Åbo und Mariehamm und wieder zurück fuhr. Das Thema: Assessment in a Competence-Based Physiotherapy Programme.

Elisabeth Skargen von der Lonköpink Universität eröffnete mit ihrem Vortrag Assessment in a Competence-Based Programme die Veranstaltung. Nach einem weiteren Keynote-Referat von Annika Waldner vom Danderyd Hospital in Stockholm zu Assessment in Clinical Practice wurde dieses in Kleingruppen diskutiert.

Die wunderschöne Schärenlandschaft konnte man leider nur für einen kurzen Moment in der Mittagspause genießen. Anschließend wurde das wissenschaftliche Programm mit einer Poster-Präsentation fortgesetzt. Deutschland war mit 5 Postern sehr gut vertreten, und die anderen Teilnehmer zeigten großes Interesse an den Forschungsaktivitäten unseres Landes. Insgesamt nahmen Kollegen aus 22 Ländern an der Konferenz teil.

Am Nachmittag hielten Brigitta Nordgren und Cecilia Fridén vom Karolinska Institut Stockholm einen interessanten Vortrag zum Thema Portfolio as Assessment. Bei der darauffolgenden Diskussion wurden die Stärken und Schwächen auf Postern festgehalten. Die Diskussion war sehr kontrovers, was insbesondere auf die unterschiedlichen Definitionen von Portfolio innerhalb der Gruppe zurückzuführen war. Dabei zeigte sich, dass in Deutschland eine andere Situation herrscht als in den übrigen europäischen Ländern. Allerdings wurden nicht nur Nachteile unseres Ausbildungssystems deutlich, sondern auch einige Vorteile. Dennoch waren zahlreiche ausländische Kollegen überrascht, dass die Ausbildung zum Physiotherapeuten (noch?!) nicht akademisch stattfindet. Im internationalen Vergleich sind Bachelor- und insbesondere Master-Studiengänge in Deutschland äußerst selten. In vielen anderen Ländern besteht sogar schon seit längerer Zeit die Möglichkeit, einen Doktor (PhD) der Physiotherapie zu erwerben. So wurde in Belgien 1982 der 1. Doktorgrad der Physiotherapie verliehen.

Bei diesem Kongress wurde erneut deutlich, dass die deutsche Physiotherapie und ihre Ausbildung im Bereich Clinical practice zwar deutliche Vorteile aufweisen kann, aber dennoch akademisiert werden muss. Um im internationalen Verglich mithalten zu können, brauchen wir eine akademische Ausbildung der Physiotherapie. Außerdem ist es besonders wichtig, dass wir auf internationalen Kongressen vertreten sind und unsere Forschungsprojekte präsentieren.

Poster-Präsentationen aus Deutschland:

Christoff Zalpour, Christina Groll (FH Osnabrück): IQ Phys and CPTE – Distance Learning by Text; Marion Pälmke, Christoff Zalpour, Harry von Piekartz (FH Osnabrück): Interrater Reliability of Passive Movement Analysis by Physiotherapy Students; Julia Krunk, Christoff Zalpour (FH Osnabrück): Survey among Graduates of the Bachelor Degree Program of Physiotherapy and Occupational Therapy at the University of Applied Sciences Osnabrück; Ansgar Löchelt, Christoff Zalpour (FH Osnabrück): Bridging Theory and Practice – A Concept for the Future Development of Clinical Reasoning Matters in the Bachelor Studies of Physiotherapy; Christina Groll, Christoff Zalpour (FH Osnabrück): Journal Club as an Instrument to Ensure Evidence-Based Practice.

Christina Groll

BSc PT, FH Osnabrück

SCIPOS – Science in Physiotherapy and Osteopathy

Sedanstr. 1

49076 Osnabrück

Email: Groll@wi.fh-osnabrueck.de

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