Fortschr Neurol Psychiatr 2008; 76(1): 48
DOI: 10.1055/s-2007-996178
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Stellungnahme

AttituteA.  Nabhan
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Stellungnahme

Sehr geehrte Herausgeber,

vielen Dank für diese wertvollen Bemerkungen. Ich gebe Herrn Meek Recht, was die Bezeichnung der Studie hätte sein sollen, allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob wir die Patienten über einen längeren Zeitraum beobachten werden. Nachdem wir die Studie zur Publikation im „Journal of Hand Surgery” 2005 eingereicht hatten, wurde der Beobachtungszeitraum von 9 Monaten als zu kurz kritisiert. Einer meiner damaligen Assistenten, der mittlerweile in Ulm tätig ist, hatte sich bereit erklärt diese interessante Studie auf 2 Jahre auszuweiten. Unsere Arbeit mit der Titel „Simple decompression or subcutaneous anterior transposition of the ulnar nerve for cubital tunnel syndrome” wurde in der J. Hand Surg im Jahre 2004 zur Publikation eingereicht. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Medline keine prospektiven Studien, die beide Verfahren miteinander verglichen haben. Die Erläuterung der Studie von Bartels u. Mitarb. bestätigt unsere Ergebnisse und hätte meine Arbeit sicherlich bereichern können, was ich aber leider übersehen habe. Bei unseren Patienten traten keine Komplikation auf, wie von Barthels u. Mitarb. [3] beschrieben wurde. Hypästhesien um den Hautschnitt kamen vor, wurden jedoch von uns nicht als Komplikationen klassifiziert.

Bei den 32 Patienten mit der alleinigen Dekompression hatten wir ebenfalls keine Subluxationen des Nerven beobachten können. Allerdings haben wir intraoperativ darauf geachtet, dass der Nerv zwar von Narben lysiert wurde, jedoch nicht von seinem Bett mobilisiert und haben dies in unserem Artikel beschrieben. In der Literatur ist Subluxation als Folge von Trauma, Deformität des Ellenbogens beschrieben, wobei diese ohnehin Ausschlusskriterien waren. Bei solchen Fällen hatten wir in der Diskussion die Vorverlagerung des Nerven empfohlen. Adhäsion und Vernarbung des Nervus ulnaris verhindern sein physiologisches Gleiten beim Beugen des Ellbogens und können somit eine Art Subluxation bewirken, die sich nach Neurolyse zurückbildet.

Da ich keinen Zugang auf das „Journal of Hand Surgery” habe, habe ich den Kommentar von Boyer nicht bemerkt. Zuletzt möchte ich mich nochmals bei Herrn Meek für seine detaillierte Überarbeitung dieses interessanten Themas bedanken.

Literatur

  • 1 Bartels R H, Verhagen W I, Wilt G J van der, Meulstee J, Rossum L G van, Grotenhuis J A. Prospective randomized controlled study comparing simple decompression versus anterior subcutaneous transposition for idiopathic neuropathy of the ulnar nerve at the elbow: Part 1.  Neurosurgery. 2005;  56 522-530
  • 2 Nabhan A, Kelm J, Steudel W I, Shariat K, Sova L, Ahlhelm F. Cubital tunnel syndrome-simple nerve decompression or decompression with subcutaneous anterior transposition?.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2007;  75 168-171
  • 3 Nabhan A, Ahlhelm F, Kelm J, Reith W, Schwerdtfeger K, Steudel W I. Simple decompression or subcutaneous anterior transposition of the ulnar nerve for cubital tunnel syndrome.  J Hand Surg [Br]. 2005;  30 521-524
  • 4 Lazaro L. Ulnar nerve instability: ulnar nerve injury due to elbow flexion.  South Med J. 1977 Jan;  70 (1) 36-40
  • 5 Spinner R J, O'Driscoll S W, Davids J R, Goldner R D. Cubitus varus associated with dislocation of both medial portion of the triceps and the ulnar nerve.  J Hand Surg [Am]. 1999 Jul;  24 (4) 718-726

Dr. med. Abdullah Nabhan

Neurochirurgische Universitätsklinik Universitätsklinikum des Saarlandes

66421 Homburg

Email: dr_a_nabhan@hotmail.com

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