Fortschr Neurol Psychiatr 1999; 67: S70-S73
DOI: 10.1055/s-2007-995304
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kognition und Fahrtauglichkeit bei schizophrenen Patienten unter Risperidon vs. Haloperidol

S.  Dittert , M.  Soyka , C.  Winter , H. -J. Möller
  • Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität München
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Publication Date:
08 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei einer großen Zahl schizophrener Patienten bestehen kognitive Defizite, die sich u.a. in Auffassungs-, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen äußern können. Für die Rehabilitation dieser Patienten und die Lebensqualität des einzelnen ist die Behandlung kognitiver Störungen von großer Bedeutung, da Einbußen in den kognitiven Funktionen sich auf die verschiedensten Bereiche des Alltagsleben der Patienten auswirken können. Bedeutend ist in diesem Zusammenhang auch die Frage der Fahrtüchtigkeit schizophrener Patienten. Sogenannte ,,atypische" Neuroleptika, zu denen auch Risperidon gezählt wird, sollen gerade gegenüber ,,klassischen" Neuroleptika Vorteile bei der Verbesserung kognitiver Defizite bieten. Die Untersuchung der psychophysischen Leistungsfähigkeit und Fahrtauglichkeit schizophrener Patienten unter Risperidon vs. Haloperidol ist das Ziel einer laufenden Studie, wobei zur Einschätzung der psychophysischen Leistungsfähigkeit der computergesteuerte Testplatz ART-90 eingesetzt wird. Bisher ausgewertet wurden 8 Patienten unter Risperidon und 9 Patienten unter Haloperidol. Nachgewiesen werden konnte eine deutlich stärkere Abnahme der Belastbarkeit unter Streßsituationen und eine signifikant verlängerte Reaktionsgeschwindigkeit bei den mit Haloperidol behandelten Patienten, wobei diese Aspekte die Frage der gegebenen Fahrtauglichkeit sicherlich direkt beeinflussen. Ein Einfluß der jeweiligen Dosierung und der BPRS-/Anergia score auf die Testergebnisse konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

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