Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2007; 2(5): 33
DOI: 10.1055/s-2007-992998
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Prüfungsfragen

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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Liebe Heilpraktikeranwärter - hier ist Ihre Seite, in dieser Ausgabe mit Fragen rund um das Thema „Bauchspeicheldrüsenerkrankungen”. Viel Erfolg beim Beantworten wünschen Ihnen Michael Herzog und Jürgen Sengebusch!

Schriftliche Prüfungsfragen

(Es ist jeweils ein Kreuz zu machen.)

Frage 1:

Welche Schmerzlokalisationen sind bei der chronischen Pankreatitis am ehesten zu erwarten?

  1. Oberbauch

  2. linker Oberbauch, ausstrahlend in die Leiste

  3. punktgenaue Druckdolenz über dem Bauchnabel

  4. gürtelförmig

  5. gesamter Oberbauch und ausstrahlend in die Schultern

  6. Oberbauch und in den Rücken ausstrahlend

    • alle Antworten sind richtig

    • 1, 2 und 4 sind richtig

    • 4 und 6 sind richtig

    • 1, 2, 4 und 5 sind richtig

    • keine Antwort ist richtig

Frage 2:

Welche Substanzen sind im exokrinen Pankreassekret zu finden?

  1. Ptyalin

  2. Insulin

  3. Elastase

  4. Pepsin

  5. Enterokinase

  6. Lipase

  7. Trypsinogen

    • alle Antworten sind richtig

    • 3, 6 und 7 sind richtig

    • 2 und 4 sind richtig

    • 1, 2, 4 und 5 sind richtig

    • keine Antwort ist richtig

Frage 3:

Welches ist kein typisches Symptom einer akuten Pankreatitis?

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Obstipation

  • Schockzeichen

  • Ikterus

  • heller Durchfall, gürtelförmige Schmerzen

  • Pleuraergüsse

Frage 4:

Wodurch kann ein Diabetes ausgelöst werden?

  1. Stress

  2. Adipositas

  3. Alkoholabusus

  4. Chronische Pankreatitis

  5. Schwangerschaft

  6. Viren

  7. Medikamente (z. B. Kortison)

    • alle Antworten sind richtig

    • 3, 5 und 7 sind richtig

    • 1, 2 und 6 sind richtig

    • 1 und 7 sind richtig

Mündliche Prüfungsfragen

Frage 5:

Ein eingestellter Diabetiker kommt zu Ihnen und bittet um Beratung. Was empfehlen Sie ihm? Nennen Sie mindestens sechs Aspekte.

Frage 6:

Ein Patient bricht in Ihrem Wartezimmer krampfend zusammen, dabei fällt eine Insulinspritze aus seiner Tasche. Was ist eine Verdachtsdiagnose? Was ist zu tun?

Antworten

Frage 1: Antwort c

  1. Oberbauch ist richtig, aber zu allgemein.

  2. Linker Oberbauch wäre schon genauer, aber die Ausstrahlung in die Leiste wäre eher charakteristisch für Nierenkoliken.

  3. Diese Symptomatik gilt am ehesten für den Magen, insbesondere das Magenulkus.

  4. Richtig! Typisch für die chron. Pankreatitis.

  5. Gesamter Oberbauch wäre richtig, aber die Ausstrahlung in die Schultern ist eher typisch für Gallenkoliken.

  6. Richtig! Sachlich nämlich identisch mit Antwort d.

Frage 2: Antwort b

  1. Ptyalin ist ein kohlenhydratspaltendes Enzym der Mundspeicheldrüsen.

  2. Hormon des Pankreas.

  3. Richtig!

  4. Enzym des Magens/Hauptzellen.

  5. Enzym der Darmschleimhaut.

  6. Richtig!

  7. Richtig!

Frage 3: Antwort e

  • Übelkeit ist ein klassisches Symptom; Erbrechen eher hervorgerufen durch den meist heftigen Schmerz.

  • Vorwiegend reflektorisch (Schmerz!) kommt es zum Stuhlverhalt, nicht zum Durchfall (ähnlich wie bei der akuten Appendizitis).

  • Klassische Folge starker Schmerzzustände.

  • Ein Ikterus kann durch den akuten Gallestau hinter dem entzündeten Gewebe auftreten.

  • Vgl. b. - da es sich um eine Verneinungsfrage handelt, muss hier angekreuzt werden. Die Schmerzen können zu allen Seiten ausstrahlen, typisch sind gürtelförmige Schmerzen.

  • Ein Erguss in die am Organ anliegenden Pleuren ist eine häufige Komplikation.

Frage 4: Antwort a

Zu Frage 5:

  1. Langsam abzubauende Kohlenhydrate statt Monozucker (Vollwerternährung).

  2. Regelmäßige Mahlzeiten/eher mehrere Mahlzeiten statt opulenter Einzelmahle.

  3. Ausreichende Trinkmenge/Flüssigkeitsbilanzierung.

  4. Meiden von Alkohol und Nikotin.

  5. Meiden von psychischem Stress/Förderung der inneren Ruhe (z. B. Autogenes Training).

  6. Kein Leistungssport, aber regelmäßige Bewegung.

  7. Professionelle Fußpflege.

  8. Prophylaxe/Kontrolle von möglichen Komplikationen (Nieren-, Augen-, Gefäß- und Kreislaufkontrolle).

  9. Aufklärung der Familie, Tragen eines Diabetiker-Ausweises.

  10. Regelmäßige BZ-Kontrolle.

  11. Vermeiden von Infekten.

Zu Frage 6:

Wahrscheinlichste Verdachtsdiagnose: Hypoglykämie

Vorgehen: Notarzt verständigen, Notfallmanagement beim Krampfanfall, ausreichende Glukosegabe oral, wenn Patient ansprechbar und kooperativ, ansonsten 40 % Glukose-Infusion, anschließend evtl. weitere Gabe von 5 % Glukoselösung. Cave: paravenöse Applikation führt zur Nekrose, alternativ Glukagon-Fertigspritze i.m./i.c.

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