ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2007; 116(3): 123
DOI: 10.1055/s-2007-974591
Funktionsdiagnostik - Produktkonzept

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Instrumentelle Funktionsanalyse - Das innovative EAEF-Modul des neuen KaVo ARCUSdigma II

A. Bumann
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Publication Date:
22 March 2007 (online)

Das EAEF-Modul des neuen KaVo ARCUSdigma II ermöglicht es dem Behandler erstmals, verschiedene Kausalfaktoren in Relation zur schmerzhaften Kondylenposition zu lokalisieren und dokumentieren. Ein spezielles integriertes Berechnungsprogramm liefert Einstellwerte für den PROTAR Artikulator zur Erstellung einer individuellen dynamischen Okklusion im Rahmen der Schienentherapie bei schmerzhaften Funktionsstörungen.

Auch wenn seit vielen Jahrzehnten von „Instrumenteller Funktionsanalyse” gesprochen wird, haben die dafür eingesetzten Verfahren in der Vergangenheit diesem Anspruch häufig nicht genügt. So diente die Verwendung eines Gesichtsbogens und die Aufzeichnung von Kondylenbewegungen lediglich der Montage von Modellen im Artikulator und der Programmierung der Kondylargehäuse. Dies ist für die Anfertigung von Zahnersatz und die Erstellung von Einschleiflisten durchaus sehr bedeutsam. Aufgrund der Interpretation der aufgezeichneten Spuren konnte jedoch in wissenschaftlichen Studien bisher eine konkrete Aussage über spezifische Pathologien nicht nachgewiesen werden.

Durch das neue ARCUSdigma II können erstmals spezifische und therapeutisch relevante Methoden der sogenannten „Instrumentellen Funktionsanalyse” in praxisgerechter Art und Weise angewandt werden. Neben der Zentrikregistrierung zeichnet sich das Gerät insbesondere durch 2 praxisrelevante Softwaremodule aus:

elektronische Analyse etiologischer Faktoren (EAEF), therapeutische Korrektur der dynamischen Okklusion und deren Umsetzung in der initialen Schienentherapie. Diese Module weisen das Ausmaß okklusaler Faktoren am multifaktoriellen Geschehen nach und ermöglichen therapeutische Änderungen der dynamischen Okklusion sowie deren Umsetzung in der initialen Schienentherapie.

Funktionsstörungen im Kausystem sind häufig ein multikausales Geschehen. Mithilfe des EAEF-Moduls können bei Patienten mit Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) mögliche Ursachen wie statische Okklusion, dynamische Okklusion, Bruxismus oder Dysfunktionen schnell und präzise ermittelt werden. Die Referenzposition für alle Messungen ist die individuelle schmerzhafte Kondylenposition des Patienten. Dadurch ist es möglich, kausale Zusammenhänge zwischen den jeweiligen möglichen Einflüssen und der bestehenden Funktionsstörung darzustellen. Dies ermöglicht erstmals den konkreten Ausschluss oder Nachweis kausaler okklusaler Einflüsse, wodurch eine zielgerichtete Indikation oder Kontraindikation zur initialen okklusalen Schienentherapie gestellt werden kann.

Klinische Studien zeigen, dass in ca. 35 % der Fälle die dynamische Okklusion ein ursächlicher Co-Faktor ist. Durch die Registrierung mit dem neuen ARCUSdigma II erhält der Behandler therapeutisch relevante Werte für die Programmierung von Kondylargehäusen und einstellbaren Frontzahnführungstellern zur individuellen Gestaltung der dynamischen Okklusion im Rahmen der Schienentherapie.

Im Rahmen der IDS 2007 wird der Einsatz des neuen ARCUSdigma II und insbesondere des EAEF-Moduls täglich live am Patienten auf dem KaVo-Messestand demonstriert.

Korrespondenzadresse

Prof. Axel Bumann

Ärztezentrum 147, Georgenstr. 25, Friedrichstr. 147

10117 Berlin

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