Das Kunstherz: Erste Entwicklungsschritte

Einleitung

Bereits in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Apparate zur Kreislaufunterstützung entwickelt und an Tieren erfolgreich erprobt [[1], [2]]. Die Idee der Benutzung eines „mechanischen Herzen“ zur Unterstützung lebenswichtiger Funktionen eines ganzen Körpers beschäftigte den angehenden Biologen und Wissenschaftler W. P. Demichow so, dass er Mitte der 30er-Jahre mit der Entwicklung eines implantierbaren Kunstherzen begonnen hatte. Im April 1938 demonstrierte er während einer wissenschaftlichen Konferenz an der Woronezher Universität sein erstes Modell, welches ein Hundeherz ersetzen sollte. In den folgenden Jahren entwickelte W. P. Demichow weitere Kunstherzmodelle, die eine Kreislaufunterstützung am Hund von bis zu 4 Stunden ermöglichten [[3]]. Diese experimentellen Forschungen wurden durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und insgesamt für fast 20 Jahre zurückgestellt. 1951 konnte der russische Wissenschaftler erstmals seine, aus den 30er-Jahren stammenden Tierexperimente zur Kunstherzimplantation veröffentlichen.

Mit der sprachgetreuen Übersetzung einer Publikation zur mechanischen Kreislaufunterstützung von W. P. Demichow möchten wir eine weitere, im Westen praktisch unbekannte, Facette vielfältiger experimenteller Tätigkeit des versierten russischen Biologen beleuchten.

Literatur

• 1 Brukhonenko S S. Der Apparat für die extrakorporale Zirkulation (der Warmblüter).  Zhurnal Eksperimentalnoj Biologii i Medizini. 1928;  10 296-305
• 2 Steppun O A, Brukhonenko S S. Die Verwendung von „Bayer 205“ für die Blutstabilisierung bei der Transfusion. Das Erlernen von neuen Methoden der extrakorporalen Zirkulation und Bluttransfusion. Moskau; Verlag der Wissenschaftlichen und Technischen Verwaltung des WSNH 1928: 81-95
• 3 Schumakow W I, Tolpekin W E. Die Geschichte des Kunstherzen in Russland. Die Geschichte der Herz- und Gefäßchirurgie. Moskau; Verlag des Wissenschaftlichen Zentrums f. Herz- und Gefäßchirurgie namens AN Bakulew 1997: 136-141