Klin Padiatr 1990; 202(4): 282-287
DOI: 10.1055/s-2007-1025535
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Malignome in Familien mit krebskranken Kindern*

Cancer in families of children with a malignant diseaseN.  Graf1 , M.  Breitenmoser1 , A.  Jobke2 , P.  Kaatsch3
  • 1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Homburg/Saar
  • 2Cnopf'sche Kinderklinik, Nürnberg
  • 3Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation der Universität Mainz
* Wichtige Befunde dieser Arbeit sind Bestandteile der Dissertation von M. Breitenmoser (1990)
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

We examined the frequency and kind of cancer in families with a child having a neoplasm at the Universitätskinderklinik Homburg/Saar, at the Universitätskinderklinik Freiburg and at the Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
The following could be shown:
1. There is no difference in the distribution of various kinds of cancer in children, whether they have relatives with cancer or not.
2. It is necessary to examine the family history repeatedly to obtain an accurate documentation of familial cancer.
3. Cancer in familial members did occur in a third of all families on an average.
4. Independantly of the diagnosis of the child, in most families only one additional family member did have cancer.
5. The majority of relatives with cancer are grandparents.
6. Cancer of the lung and of the breast are the most frequent kinds of neoplasms occuring in family members.
7. Comparing the most frequent kinds of neoplasms in family members in this study with the distribution of cancer in adults, it is obviously, that there is a higher percentage of leukemia and brain tumors in relatives of children with cancer than is exspected.
8. Typical tumor constellations can be found in affected families like breast cancer and soft tissue sarcomas.

Zusammenfassung

An den Universitätskinderkliniken Homburg/ Saar und Freiburg, sowie dem Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde die familiäre Häufung von Malignomen in Familien krebskranker Kinder analysiert. Durch den Vergleich dieser drei Erhebungen konnte gezeigt werden,
1. daß die Verteilung der Diagnosen krebskranker Kinder mit familiärer Belastung sich nicht wesentlich von der ohne familiäre Belastung unterscheidet,
2. daß eine wiederholte Befragung der Familien notwendig ist, um die Anzahl und die Art der Krebserkrankungen sowie die betroffenen Familienmitglieder möglichst genau zu erfassen,
3. daß durchschnittlich in jeder dritten Familie mit einem krebskranken Kind mindestens ein weiteres Familienmitglied an einem Malignom erkrankt ist,
4. daß unabhängig von der Diagnose des krebskranken Kindes in diesen Familien meistens nur ein weiteres Familienmitglied an einem Malignom erkrankt ist,
5. daß der weitaus größte Anteil krebskranker Verwandter der Großelterngeneration angehört,
6. daß das Lungenkarzinom, das Mammakarzinom und die Leukämie die drei häufigsten bösartigen Erkrankungen der Verwandten sind,
7. daß, verglichen mit den häufigsten Malignomen im Erwachsenenalter, Familienmitglieder gehäuft an Leukämien und Hirntumoren erkranken, und
8. daß in diesen Familien verschiedene Tumorkombinationen auftreten, wie zum Beispiel die Kombination Mammakarzinom und Weichteilsarkom.

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