Klin Padiatr 1992; 204(5): 362-367
DOI: 10.1055/s-2007-1025373
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neurosonographische Befunde von Frühgeborenen und Frühmangelgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm

Neurosonography in Appropriate and Small for Gestational Age Low Birth Weight InfantsD.  Konrad , M.  Amato
  • Abt. für Neonatologie, Kinderklinik Aarau und Universitäts-Frauenklinik Bern
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

The cranial ultrasound of 111 preterm infants were reviewed. 57 patients were appropriate for gestational age (AGA) and 54 small for gestational age (SGA). In the two groups, the incidence of peri-intraventricular hemorrhage (PIVH), posthemorrhagic ventricular dilation (VM) and peri-ventricular leucomalacia (PVL) was compared. PIVH was more common in AGA than in SGA babies (36.8% vs 18.5%). In both groups (AGA and SGA), birth weight less than 1000 g should be considered a further risk factor for hemorrhagic brain lesion (72.2% in AGA babies <1000g and 20.5% ind AGA babies >1000g birth weight, p<0.01) (34.8% in SGA babies < 1000 g and 6.4% in SGA babies > 1000 g birth weigth, p<0.05). However, ischemic brain lesions (PVL) were not dependent from birth weight (p>0.5). This study shows that low birth weight infants are an eterogeneous group of babies with different risk of hemorrhagic or ischemic cerebral lesion depending on gestational age and birth weight.

Zusammenfassung

In dieser Studie wurden während dreier Jahren insgesamt 111 Frühgeborene untersucht, deren Geburtsgewicht weniger als 1500 Gramm betrug. Die Frühgeborenen wurden dabei in zwei Gruppen unterteilt. Eine erste bestand aus Frühgeborenen, deren Geburtsgewicht dem Gestationsalter entsprach (sog. AGA-Kinder); der zweiten gehörten Neugeborene an, deren Geburtsgewicht im Vergleich zum Gestationsalter zu gering war (sog. SGA-Neugeborene). Diese Frühgeborenen wurden dann bezüglich der Inzidenz einer peri-/intraventrikulären Hämorrhagie (PIVH), einer Ventrikeldilatation und einer periventrikulären Leukomalazie (PVL) mittels Ultraschall untersucht. Anschließend wurden die beiden Gruppen miteinander verglichen. Die AGA-Frühgeborenen schnitten allgemein schlechter ab als die SGA-Frühgeborenen. Es ergab sich eine signifikant höhere Inzidenz für die AGA-Gruppe, an einer peri-/intraventrikulären Blutung zu erkranken (AGA: 36,8%, SGA: 18,5%). Im weiteren konnte gezeigt werden, daß mit Abnahme des Geburtsgewichtes die Häufigkeit neurologischer Komplikationen signifikant zunimmt. Dazu wurden die beiden Gruppen in je zwei Subgruppen unterteilt: die erste enthielt Kinder mit einem Geburtsgewicht kleiner 1000 Gramm, die zweite Kinder mit einem Geburtsgewicht größer 1000 Gramm. So wiesen AGA-Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1000 Gramm in 72,2% eine PIVH auf, während AGA-Neugeborene mit einem Geburtsgewicht über 1000 Gramm in 20,5% eine solche Komplikation zeigten (hoch signifikant: p<0,01). Auch innerhalb der SGA-Gruppe war dieser Unterschied signifikant (p<0,05): 34,8% der SGA-Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1000 Gramm erkrankten an einer PIVH, während nur 6,4% der SGA-Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht über 1000 Gramm die gleiche Komplikation aufwiesen. Die Resultate dieser Studie bestätigen, daß es sich bei den Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm (sog. Very-low-birth-weight-Neugeborene) um eine heterogene Gruppe von Frühgeborenen handelt, die sich bezüglich der Inzidenz neurologischer Komplikationen unterscheiden. Die SGA-VLBW-Kinder scheinen also in der Neonatalperiode (erster Monat nach der Geburt) eine allgemein bessere Prognose zu haben als die AGA-VLBW- Kinder.

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