Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(11): 509
DOI: 10.1055/s-2007-1011421
Praxismanagement

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Imedo.de - „Gesundheitsgemeinschaft im Internet”

Rainer H. Bubenzer
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Publication Date:
05 December 2007 (online)

Wer Investoren mit Kapital in mindestens dreistelliger Millionenhöhe hinter sich weiß, kann - auch wieder im Internet-Business - aus dem Vollen schöpfen. Hierzu zählt auch die Stuttgarter Neugründung Imedo GmbH, die mit ihrem Portal „Gesundheitsgemeinschaft im Internet” seit April 2007 deutschsprachige Konsumenten/Patienten aufmischt. Unter dem Motto „Gemeinsam gesund” treffen sich laut Unternehmen unter www.imedo.de alle, die sich zu Themen rund um Gesundheit vernetzen wollen. Die aktive Gesundheitsgemeinschaft helfe den Nutzern durch direkten Erfahrungs- und Wissensaustausch mit anderen, kleine und große gesundheitliche Herausforderungen zu überwinden. Man könne bei imedo bereits zirka 600 Themengruppen besuchen, gesundheitsbezogene Fragen an die Gemeinschaft stellen, persönliche Ziele mitteilen und ein Gesundheitstagebuch führen. Als besonders hilfreich empfinden die Initiatoren: Benutzer können sich von einem anderen Mitglied der Gemeinschaft in ihren Gesundheitszielen motivieren lassen oder selbst sogenannte Schützlinge ermuntern. Wer z. B. öfters vergisst, seine Medikamente einzunehmen, kann sich mit dem kostenlosen SMS-Erinnerungs-Service helfen lassen. Mit der imedo-Arztempfehlung finden Nutzer mit einem Klick den richtigen Mediziner. Das heißt einen, der schon von anderen Patienten ein Lob erhalten hat. Unter der Rubrik Praxis kann man seine Erfahrungen mit Krankheiten und Therapien eintragen.

Bei Einsatz von erheblichem Risikokapital, exzellentem Marketing, großen Medien als Multiplikatoren (Bild-Zeitung und andere) sowie einer bisher eher tristen Patienten-Internetszene hat es das Portal innerhalb kurzer Zeit zu erheblicher Reichweite gebracht. Um die kommerziellen Interessen der Großinvestoren zu erkennen, muss wohl noch einige Zeit vergehen - derzeit sind weder ausgeprägte Aktivitäten der pharmazeutischen oder medizintechnischen Industrie oder der gesundheitlichen Leistungserbringer bzw. werbetreibenden Wirtschaft erkennbar.

Quelle:

Rainer H. Bubenzer

Berlin

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