Allgemeine Homöopathische Zeitung 1963; 208(12): 687-691
DOI: 10.1055/s-2006-935201
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Toxikologie, Pharmakologie und Therapie der Solanumgruppe (Forts, u. Schluß a. H. 11)

Walther Zimmermann
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Publication Date:
13 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Dulcamara kann als der wichtigste Vertreter der Solanumgruppe betrachtet werden. Sowohl botanisch als auch toxikologisch und pharmakologisch kann ihm eine Sonderstellung eingeräumt werden. Seine pharmakologische Wirkungsbreite erstreckt sich zunächst auf eine Diathese, die in der Literatur als Arthritismus oder Herpetismus bezeichnet wurde. Die klinischen Beobachtungen lassen die Vermutung zu, daß eine Affinität zum zellgebundenen Cholesterin besteht und eine Wirkung bei Hyper-cholesterinämien angezeigt ist. Andererseits sind die bekannten Befunde bei chronischer Unterkühlung sowohl dem Bild des Arthritismus als auch dem Arzneibild von Dulcamara ähnlich. Dulcamara hat von Hahnemann bis heute den gleichen Aussagewert behalten. Zur Symptomatik des Arzneimittelbildes kann nichts hinzugefügt werden. Die Arzneiwirkung kann wohl bereichert werden durch die klinische Symptomatik der Cholesterin- beziehungsweise Fettstoffwehselstörung. So kann, wie es neuerdings mit anderen Saponinen geschieht, die Pharmakotherapie durch eine Solanacee um ein weiteres Saponin erweitert werden.

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