Allgemeine Homöopathische Zeitung 1962; 207(7): 423-433
DOI: 10.1055/s-2006-935117
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Die homöopathische Arzneimittelprüfung im Spiegel causalanalytischer und anthropologischer Betrachtungsweise

Edzard Krebs
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Publication Date:
13 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die homöopathische Wissenschaft ist ebenso wie die homöopathische Behandlung kranker Menschen aufgebaut auf den Ergebnissen experimenteller Forschungen. Diese Grundlage heißt Homöopathische Arzneimittelprüfung (AMP). Wo nur immer bei der Forschungsarbeit des Menschen Experimente angestellt werden, handelt es sich um Fragestellungen an die Natur. Dabei gibt es zwei Formen der Fragestellung: einmal die Frage nach der Verursachung ( = causalanalytische Fragestellung), zum anderen die nach Bezügen und Bedeutungen ( = morphologische Fragestellung im Goetheschen Sinne, anthropologische F.). Es wird auseinandergesetzt, daß es sich bei dem Experiment AMP um eine Fragestellung der zweiten Art handelt. Es wird dargestellt, daß die AMP eine bionome Versuchsanordnung ist, bei der die in Reaktion tretenden Komponenten praktisch in ihrer Naturgegebenheit nicht gestört werden. Die Ausführungen kommen zu dem Ergebnis, daß die AMP als ein Ordnungsprinzip in der Darstellung der Krankheitsphänomene beim Menschen angesehen werden muß. Die Bedeutung des anthropologischen Forschungsweges wird, dialektisch gefordert, ebenbürtig an die Seite des causalanalytischen eingestuft.

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