Allgemeine Homöopathische Zeitung 1959; 204(6): 255-264
DOI: 10.1055/s-2006-934944
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Wissenschaftliche Denkmethoden in der Homöopathie

Wolff Bloss
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Publication Date:
13 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die Frage nadi dem Wahrheitsgehalt wissenschaftlicher Aussagen ist eines der Fundamentalprobleme der Philosophie. Deshalb ist es auch zwecklos, anzunehmen, man könne den Streit um die Wissenschaftlichkeit der Homöopathie einzig auf der Ebene der faktischen naturwissenschaftlichen Einzeltatsachen austragen. Verbindlich kann diese Entscheidung nur auf der übergeordneten Ebene der allgemeinen wissenschaftlichen Methodologie (Bochenski) fallen. Zweck des Vortrages ist es, nachzuweisen, daß die Homöopathie methodologisch (d. h. in ihrem grundsätzlichen Denkverfahren) zwei anerkannten wissenschaftlichen Denkbereichen zugehört: dem induktiv-empirischen (Bacon) und dem phänomenologischen Denkbereich (Husserl). Hahnemann arbeitete induktiv und phänomenologisch zugleich. Beide Denkmethoden ergänzen sich in der Homöopathie in einem echten dialektischen Prozeß (sind einander komplementär). Damit entscheidet die wissenschaftliche Methodologie im Streit um die Wissenschaftlichkeit der Homöopathie zu deren Gunsten.

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