Allgemeine Homöopathische Zeitung 1959; 204(3): 97-107
DOI: 10.1055/s-2006-934929
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Zur wissenschaftlichen Qualifikation und Methodik in der Homöopathie

Erich Unseld
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Publication Date:
13 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die wissenschaftliche Qualität der Homöopathie kann nicht am Maßstab der naturwissenschaftlichen Medizin und ihres Wissenschaftsbegriffes gemessen werden. Ein besseres Verständnis zwischen Homöopathie und wissenschaftlicher Lehrmedizin kann nur erreicht werden, wenn die Medizin nicht mehr als angewandte Naturwissenschaft im Sinne der klassischen Physik und Chemie, sondern als autonome Ganzheitswissenschaft aufgefaßt wird. Sowohl der homöopathische Arzneiversuch am gesunden Menschen, wie auch der homöopathische Behandlungsvorgang haben ganzheitlichen Charakter. Die Methodik einer solchen Wissenschaftsform muß sich im Gegensatz zum quantitativen Denken im Bereich physikochemischer Massenvorgänge besonders der qualitativen Beschreibung und der historischen Ereignisfolge widmen (Biographie). Auch bei klinischer Anwendung der Homöopathie muß abseits aller statistischen Verallgemeinerungen das individualisierende Vorgehen der Methode Hahnemanns bewahrt werden. Die Anwendung klinischer Diagnostik sollte auch beim homöopathischen Behandlungsfall eine Selbstverständlichkeit sein.

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