ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2005; 114(11): 532-534
DOI: 10.1055/s-2005-922469
Fortbildung
Chirurgie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinischer Einsatz von Knochenfräsen aus Zirkoniumoxid

H.-J. Hartmann, A. Steup
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Publication Date:
17 November 2005 (online)

Erste Ergebnisse aus der Praxis

Die Anwendung von Zirkoniumdioxid, auch kurz „Zirkonoxid” genannt, hat einen hohen Anwendungswert in der Industrie und Medizin. In der Industrie werden insbesondere jene Teile, die einer hohen Belastung ausgesetzt sind, aus Zirkonoxid hergestellt. Sie widerstehen offensichtlich mechanischen und thermischen Belastungen am besten. In der Endoprothetik werden Gelenkköpfe aus Zirkonoxid schon seit längerem eingesetzt und zeichnen sich durch eine sehr hohe Bruchzähigkeit aus. Die Herstellung von Zirkonoxid erfordert spezielle Verfahren und Prozesse. Die Mischung mit Aluminiumoxid in einem Verhältnis 80:20 ist wiederum differenziert zu betrachten. Der Sinterungsprozess wird entsprechend gesteuert. In dem nachfolgenden „HIP-Prozess” ist die Biegefestigkeit der Zirkoniumoxidkeramik deutlich verbessert worden. Die Materialeigenschaften und die Beherrschbarkeit der Prozesse haben schließlich dazu geführt, dass auch rotierende Instrumente aus diesem Material hergestellt werden. Die Entwicklung von Zahnkronen mit nachfolgender Verblendkeramik oder die Entwicklung von Aufbauteilen bei Implantaten war nur eine logische Konsequenz des mittlerweile weitestgehend kontrollierten Prozesses der Aushärtung des Materials. Die Biegefestigkeit der Zirkoniumoxidkeramik beträgt bis zu 2000 MPa, was einen um den Faktor 2 höheren Wert hat als derjenige der Aluminiumoxidkeramik. Zum Einsatz kamen Knochenfräse, Pilotbohrer und Rosenbohrer (Länge, Breite, kreuzverzahnt, siehe [Abb. 1] und [2]), um für Osteotomien im Knochen die subjektive Erfindung für Schärfe und Schneidleistung zu testen. Entsprechend den Anweisungen der Fa. Komet (Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG, Lemgo, Deutschland) wurden mit einem Winkelstück bei einer 10:1-Untersetzung Implantatbohrer eingesetzt, während Knochenfräsen mit einem geraden Handstück mit einer Übertragung von 1:1 zum Einsatz kamen. In beiden Fällen wurden zusätzlich Kühlflüssigkeiten aus NaCl verwendet. Eine Innenkühlung war bei diesen Fräsen nicht gegeben.

Verschiedene Knochenpräparationen wurden durchgeführt. Sie bestanden in den für dentoalveoläre Eingriffe typischen Präparationsarten, wie sie bei Osteotomien von verlagerten Weisheitszähnen ([Abb. 4a]- [b]), Wurzelspitzenresektion ([Abb. 5a]- [b]) oder Präparationen vom Implantatbett [Abb. 3] auftreten.

Nachdem es keine objektiven Bewertungsmaßstäbe in der klinischen Anwendung einer Praxis gibt, bezieht sich die Aussage ausschließlich auf die subjektiven Empfindungen des Behandlers.

Korrespondenzadresse

Dr. H.-J. Hartmann
Dr. A. Steup

Graf-Vieregg-Str. 2, 82327 Tutzing

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Fax: 08158/996324

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