intensiv 2005; 13(3): 102-107
DOI: 10.1055/s-2005-858163
Intensivpflege

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

HARD (S)CORE auf Intensivstationen. Praktischer Erfahrungsbericht über den Umgang mit dem TISS-28

Willi Lindner1
  • 1Allgemeines Krankenhaus Hagen gem. GmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus für die Ruhr-Universität Bochum
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 May 2005 (online)

Zusammenfassung

Das Allgemeine Krankenhaus Hagen gem. GmbH (AKH), Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum, ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 14 Fachabteilungen und 566 Betten. 1991 wurde auf der interdisziplinären 12-Betten-Intensivstation durch die Initiative von Priv.-Doz. Dr. med. Rainer Markgraf [1] das TISS- und APACHE II/III-Scoringsystem als Qualitätsmessinstrument eingeführt. Über eine dreijährige Periode (Oktober 1991 bis Oktober 1994) wurden 3382 Patienten erfasst und ausgewertet und die Ergebnisse der Analyse von Markgraf et al. veröffentlicht. Bereits zu dieser Zeit wurde mit der Erstgeneration von ida (Intensiv-Datenbank), einem von Dipl. Ing. Marcus Speckmann entwickelten Computerprogramm, zur Dateneingabe und Auswertung auf der Basis von ACCESS-Datenbanken gearbeitet. Auch nach Veröffentlichung der Markgraf-Studie wurde die Datenerfassung weitergeführt und der modifizierte TISS-28 eingeführt. Der Übergang verlief problemlos, da der TISS-28 durch Streichung, Zusammenfassung, Neugruppierung und Umgewichtung aus dem Original-TISS hervorgegangen ist und somit für die Mitarbeiter bei der Anwendung keine relevante Umstellung bedeutete. Nachdem zuerst Markgraf und später drei weitere an der Studie beteiligten Mitarbeiter ebenfalls aus dem AKH ausschieden, wurde 2001 die Dokumentation von APACHE und TISS eingestellt. Im April 2002 wurde die TISS-Erhebung durch Lindner und Kadatz (pflegerische Leitung der Intensivstation) neu organisiert und das Datencontrolling erstmals zeitnah und stationsintern durchgeführt. Diese Maßnahmen führten ab April 2002 zu einer qualitativen Verbesserung der Datenerfassung und im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2000 zur signifikanten Veränderung der Schweregradberechnung nach Knaus (Tab. [1]). Die Ergebnisse der Schweregradeinteilung, in Prozenten dargestellt, demonstrieren eindeutig, dass die adäquate Kontrolle eines installierten Scoresystems ohne Alternative bleibt. Zum Jahreswechsel 2004/2005 wurde die Erfassung von APACHE bzw. SAPS II durch den ärztlichen Dienst ebenfalls wieder aufgenommen.

Literatur

  • 1 Markgraf R, Deutschinoff G, Pientka L. et al . Comparison of acute physiology and chronic health evaluations II and III and simplified acute physiology score II: a prospective cohort study evaluating these methods to predict outcome in a German interdisciplinary intensive care unit.  Crit Care Med. 2000;  28 26-33
  • 2 Cullen D J, Civetta J M, Briggs B A. et al . Therapeutic intervention scoring system: a method for quantitative comparison of patient care.  Crit Care Med. 1974;  2 57-60
  • 3 Keene A R, Cullen D J. Therapeutic intervention scoring system: update 1983.  Crit Care Med. 1983;  11 1-3
  • 4 Miranda D R, de Rijk A, Schaufeli W. Simplified therapeutic intervention scoring system: the TISS-28 items - results from a multicenter study.  Crit Care Med. 1996;  24 64-73
  • 5 Thieme M, Sommerhäuser B. DRG-Zeitung.  25.08.2004; 
  • 6 Speckmann M. Intensiv-Datenbank (ida). ida-software@arcor.de. 
  • 7 Zinn W. Fa. Documix - Istzeiterfassung DTA. www.documix.de. 

Willi Lindner

Allgemeines Krankenhaus Hagen gem. GmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus für die Ruhr-Universität Bochum, Station 50 (Intensivstation)

Grünstraße 35 a

58095 Hagen

Email: geradeauswilli@web.de

    >