Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2005; 10(3): 170-177
DOI: 10.1055/s-2005-858056
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Entwicklung des Qualitätsmanagements in deutschen Krankenhäusern zwischen 1998 und 2004

The Development of Quality Management in German Hospitals between 1998 and 2004G. Blumenstock1 , R. Streuf1 , H.-K Selbmann1
  • 1Institut für Medizinische Informationsverarbeitung der Universität Tübingen
Wir danken allen Mitarbeitern der teilnehmenden Krankenhäuser, die unseren Fragebogen mit Geduld und großem Sachverstand ausgefüllt haben. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, eine differenzierte Chronologie der Entwicklung des Qualitätsmanagements in deutschen Krankenhäusern zu erstellen und aufzuzeigen.
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 June 2005 (online)

Zusammenfassung

Anhand von drei Befragungsrunden einer 20 %-Stichprobe deutscher Akutkrankenhäuser bzw. einer Vollerhebung in allen psychiatrischen Krankenhäusern in den Jahren 1998/99, 2001 und 2004 lassen sich der jeweilige Stand und die Entwicklung des Qualitätsmanagements über 6 Jahre hinweg quantitativ beschreiben. Begonnen wurden die Befragungen 1998 im Rahmen des Demonstrationsprojekts "Qualitätsmanagement im Krankenhaus" - noch vor der gesetzlichen Verpflichtung zur Einführung eines internen Qualitätsmanagements in Krankenhäusern im Jahre 2000. Seit dieser ersten Befragung ist ein deutlicher Schub bei der generellen Entwicklung des Qualitätsmanagements in deutschen Krankenhäusern zu verzeichnen, der sich zuallererst in der Festigung von QM-Strukturen und zunehmender Professionalisierung niederschlägt. Allerdings verfügte im Jahr 2004 jedes sechste Haus noch über kein Qualitätsmanagement bzw. befindet sich dieses erst im Planungsstadium. Bei der Orientierung an QM-Modellen wie auch bei Zertifizierungen ist eine zunehmende Klärung des Marktes zu beobachten. Während die Teilnahme an externen Vergleichen insbesondere in den somatischen Häusern infolge der gesetzlichen Vorgaben einen hohen Stand erreicht hat, bestehen bei der Umsetzung eines internen Qualitätsmanagements im Einzelnen noch weitere Verbesserungspotenziale. Vorbereitungen für den ab 2005 verpflichtenden Qualitätsbericht für Krankenhäuser spiegeln sich in der Erhebung des Jahres 2004 noch wenig wider.

Abstract

By means of three survey rounds of a 20 % random sample of German acute-care hospitals respectively of a complete survey of all German psychiatric hospitals in the years 1998/99, 2001 and 2004, the state and the development of quality management can be described quantitatively over 6 years. The surveys were started in 1998 within the scope of the demonstration project “Quality Management in Hospitals” - still before the legal obligation to implement internal quality management in hospitals in 2000. Since this first survey a definite stimulus can be noted concerning the general development of quality management in German hospitals which is reflected first of all in the consolidation of QM structures and an increasing professionalisation. However, in 2004 every sixth hospital did not engage in quality management respectively QM was only in the planning phase. Concerning the orientation by QM models as well as the certifications of hospitals an increasing clarification of the market can be observed. Whereas the participation in external comparisons - in particular in acute-care hospitals - has reached a high level as a result of the legal requirements, the implementation of internal quality management still shows room for improvement. Preparations for the quality report for hospitals, obligatory from 2005 on, are not reflected much yet in the recent survey of 2004.

Literatur

  • 1 Piwernetz K, Selbmann H K, Vermeij D. "Vertrauen durch Qualität": Das Münchner Modell der Qualitätssicherung im Krankenhaus.  Das Krankenhaus. 1991;  83 (11) 557-560
  • 2 Pietsch-Breitfeld B, Heizmann G, Selbmann HK. Qualität in deutschen Krankenhäusern - Strategien zur Einführung von Qualitätsmanagement. Schriftenreihe des BMGS; 154. Baden-Baden; Nomos 2003
  • 3 Pietsch-Breitfeld B, Glück D, Selbmann H K. Stand des Qualitätsmanagements in deutschen Akut- und psychiatrischen Krankenhäusern.  Gesundh ökon Qual manag. 2000;  5 (5) A121-124
  • 4 Pietsch-Breitfeld B, Willer I, Heizmann G. et al . Entwicklung des Qualitätsmanagements in deutschen Krankenhäusern zwischen 1998 und 2001.  Das Krankenhaus. 2002;  94 (9) 696-701
  • 5 Frindt C, Blumenstock G, Eberlein-Gonska M. et al . Stand und Entwicklung des Qualitätsmanagements an deutschen Universitätskliniken 2002.  Gesundh ökon Qual manag. 2003;  8 (5) 280-284
  • 6 Hansis M. Fehleranalyse: Risikoverringerung in der klinischen Praxis.  Dtsch Ärztebl. 2004;  101 (45) A1008-1010
  • 7 Holzinger M, Selbmann H K. Evaluation von Krankenhaus-Web-Seiten - Entwicklung eines Katalogs von Qualitätskriterien.  Das Krankenhaus. 2005;  97 (3) 203-207
  • 8 Schrappe M, Wolf-Ostermann K, Schlichtherle S. et al . Das interne Qualitätsmanagement nimmt zu. Ergebnisse des f&w-Krankenhaus-Kompasses.  Führen und Wirtschaften im Krankenhaus. 2000;  17 (5) 478-480
  • 9 Schrappe M, Wolf-Ostermann K, Schlichtherle S. et al . Stand der Zertifizierung in bundesdeutschen Krankenhäusern. Ergebnisse des f&w-Krankenhaus-Kompasses.  Führen und Wirtschaften im Krankenhaus. 2000;  17 (6) 644-647
  • 10 Lecher S, Klapper B, Koch U. Patientenbefragungen als Instrument des Qualitätsmanagements. Eine Krankenhausbefragung zur aktuellen Praxis.  Gesundh ökon Qual manag. 2002;  7 (1) 4-8
  • 11 Viethen J G, Hoffmann E, Reeg M. Qualitätsmanagement ist Realität. Ergebnisse einer Studie an Hessischen Krankenhäusern. Sonderheft Qualitätsmanagement.  Krankenhaus Umschau. 2001;  70 (6) 9-12

Prof. Dr. H. K. Selbmann

Institut für Medizinische Informationsverarbeitung

Westbahnhofstr. 55

72070 Tübingen

Email: hans-konrad.selbmann@med.uni-tuebingen.de

    >