Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2004; 30(5): 260-267
DOI: 10.1055/s-2004-829834
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Störungen im unteren Gastrointestinaltrakt

H.-J. Brambs1
  • 1Abteilung für Röntgendiagnostik, Universitätsklinik Ulm
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Publication Date:
29 June 2004 (online)

Zusammenfassung

Während bei akuten umschriebenen Schmerzzuständen des Abdomens der Ultraschall unverändert eine entscheidende Rolle in der Diagnosefindung hat, spielt das Mehrzeilen-CT eine zunehmende Rolle in der Diagnostik von akuten, lebensbedrohlichen und unklaren Zuständen des Bauchraums und verdrängt bei dieser speziellen Fragestellung zunehmend den Ultraschall. Im Vergleich zum Ultraschall hat das CT bei schweren, potentiell lebensgefährlichen Erkrankungen den Vorteil, dass es sehr schnell durchführbar ist und dass das gesamte Abdomen - einschließlich der Gefäße und der Durchblutung der Organe - dargestellt werden kann. Darüber hinaus wird die CT-Untersuchung im Vergleich zum Ultraschall nicht durch Luftüberlagerungen, Obesitas oder starke Schmerzen negativ beeinflusst. Das CT ist nicht in dem Ausmaß untersucherabhängig wie der Ultraschall und die gewonnenen Bilddaten können problemlos von erfahrenen Untersuchern nochmals durchgesehen und interpretiert werden.

Die Angiographie spielt noch eine gewisse Rolle bei Durchblutungsstörungen des Dünn- und Dickdarms, wobei auch hier zu erwarten ist, dass sowohl die Gefäßdarstellung als auch die Darmperfusion in Zukunft mittels CT abgebildet werden.

Summary

While ultrasound continues to play a decisive diagnostic role in the case of acute, circumscribed abdominal pain, multislice CT is gaining importance in the diagnosis of acute, life-threatening and unclear abdominal conditions, and in this specific case is increasingly replacing ultrasound. In the case of serious, potentially life-threatening diseases, CT has the advantage in comparison with ultrasound, of being quick to perform and of visualizing the entire abdomen, including the blood vessels and the state of perfusion of the organs. Furthermore, unlike ultrasound, CT is not negatively influenced by the presence of air, obesity or severe pain. In contrast to ultrasound, CT is not investigator-dependent, and the images obtained can readily be re-examined and interpreted by experienced investigators.

Angiography continues to have a certain role in perfusions disorders of the small and large bowel, although here, too, it is to be expected that the visualization both of blood vessels and bowel perfusion , will in future become the domain of CT.

Anschrift des Verfassers

Prof. Dr. Hans-Jürgen Brambs

Ärztlicher Direktor der Abteilung für Röntgendiagnostik, Universitätsklinik Ulm

Steinhövelstr. 9

89075 Ulm

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