DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2004; 2(02): 35
DOI: 10.1055/s-2004-818851
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Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co.KG Stuttgart

Bericht vom 10th Annual Symposium on Complementary Healthcare

Florian Schwerla
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Publication Date:
01 July 2004 (online)

Was vor 10 Jahren eher familiär begann, hat sich inzwischen zu einem der wichtigsten komplementärmedizinischen Meetings in Europa gemausert: das jährliche Symposium des Laing Chair for Complementary Medicine der Peninsula Medical School, University of Exeter (England). Im vergangenen Jahr konnte ein rundes Jubiläum gefeiert werden. Aus diesem Anlass fand das Symposium in London, in den ehr-würdigen Hallen des Royal College of Physicians statt.

Mit ca. 300 Teilnehmern aus allen Teilen der Welt war dieses Symposium im vergangenen Jahr "das Ereignis" des Jahres im Bereich der Komplementärmedizin (englisch: "CAM" für Complementary and Alternative Medicine). In zwei Tagen konnten sich die Teilnehmer einen Überblick über den Stand der aktuellen wissenschaftlichen, klinischen Forschung in der Komplementärmedizin weltweit verschaffen. In über 90 Präsentationen und 55 "Poster sessions" wurden Studien aus der Phytotherapie, der Akupunktur, der Homöopathie und der manuellen Therapie präsentiert. Auch Arbeiten zu Schmerz, Krebs, Sicherheit und "Mind-Body Interventions" waren vertreten.

Osteopathische Studien

Die Akademie für Osteopathie (AFO) hatte drei osteopathische Studien für dieses Symposium eingereicht, die alle drei als Präsentationen angenommen wurden:

  • Osteopathic treatment of chronic sinusitis: a randomised controlled pilot trial, Stadler M, Häfner S, Resch KL (präsentiert von Prof. Dr. K.L. Resch)

  • Osteopathy as a promising short-term strategy for irritable bowel syndrome: randomised controlled trial, Stiedl M, Müller A, Salomon J, Resch KL (präsentiert von Joachim Salomon D.O.)

  • Osteopathy alleviates pain in chronic non-specific neck pain: randomised controlled trial, Bischoff A, Nürnberger A, Voigt P, Resch KL (präsentiert von F. Schwerla D.O.)

Bemerkenswert, dass aus dem Gebiet Osteopathie nur diese drei Studien vorgestellt wurden. Liegt es daran, dass in anderen Ländern - sei es England oder Amerika - keine oder nur wenig osteopathische Forschung betrieben wird? Oder bedenken die Osteopathen noch zu wenig, dass "Klappern" zum Handwerk gehört? Schließlich kommt ein Gutteil der Patienten auf Empfehlung von Ärzten (oder könnte kommen, wenn Ärzten die Potenziale einer osteopathischen Behandlung besser transparent wären).

Besonders aus USA und Kanada war eine überaus positive Resonanz auf die vorgestellten Studien zu verzeichnen - und anerkennendes Erstaunen darüber, dass in Deutschland so gute Studien zur Osteopathie realisiert werden. In der Tat brauchten sich die vorgestellten Studien in punkto Qualität nicht verstecken. Im Gegenteil - sie konnten im internationalen Vergleich mehr als nur mithalten.


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Fazit

Die internationale Außendarstellung osteopathischer Studien dürfte nicht unwesentlichen Einfluss auf die Entwicklung und vor allem die externe Akzeptanz der Osteopathie haben. Deshalb erscheint auch in Zukunft die Präsenz auf derartigen Kongressen als unbedingt erforderlich.


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