intensiv 2003; 11(1): 7-12
DOI: 10.1055/s-2003-37056
Intensivpflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hygiene in der Intensivpflege - sinnvolle und nicht sinnvolle Präventionsmaßnahmen Gefäßkatheter-assoziierter Infektionen

Franz Sitzmann1
  • 1Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, Filderklinik Filderstadt und Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe Berlin
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Publication Date:
26 October 2007 (online)

Zusammenfassung

Die Serie „Hygiene in der Intensivpflege” wurde in Heft 4/2000 begonnen. Sie umfasst bisher folgende Folgen:

  • Präventionsmaßnahmen katheterassoziierter Harnwegsinfektionen, Heft 4/2000

  • Präventionsmaßnahmen beatmungsassoziierter Pneumonien, Heft 5/2000

  • Präventionsmaßnahmen und Verhalten bei Patienten mit MRSA, Heft 1/2001

  • Händehygiene, Heft 2/2001.

In diesem Beitrag werden die von der RKI-Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention erarbeiteten [1] und im Oktober 2002 im Internet eingestellten Empfehlungen beim Umgang mit peripheren Verweilkanülen, zentralen Venenkathetern und der Infusionstherapie vorgestellt. Außerdem umfassen die vom RKI veröffentlichten Empfehlungen Hinweise zu arteriellen Kathetern, Hämodialysekathetern, Nabelgefäßkathetern, teilimplantierten ZVK und Portsystemen.

Krankenhausinfektionen (= nosokomiale Infektionen = NKI) sind teilweise vermeidbare Komplikationen, die für den Patienten erhebliche Folgen haben und sich nachteilig auf Gesellschaft und Ökonomie [2] auswirken. Unter den Gefäßkatheter-assoziierten intravasalen Infektionen sind die Infektionen zentraler Venenkatheter (ZVK) und dadurch bedingte Blutstrominfektionen am wichtigsten.

Die hygienischen Empfehlungen zur Anlage zentraler Katheter und der Infusionstherapie sind durch die 1983 vom Center for Disease Control (CDC) veröffentlichten Richtlinien geprägt. Die jetzt veröffentlichten Empfehlungen des RKI stimmen überwiegend mit den 1996 veröffentlichten, überarbeiteten und aktualisierten HICPAC-Richtlinien überein [3] [4]. Zu den seit Anfang 2000 durch das Robert Koch-Institut (RKI) genutzten Kategorien und ihren Definitionen wird auf Folge 1 verwiesen, die Einteilung erfolgt nach Kategorien IA, IB, II, III und IV.

Literatur

  • 1 Trautmann M. et al . Empfehlung Prävention Gefäßkatheter-assoziierter Infektionen. www.rki.de (10/2002); Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz.  2002;  45 907-924
  • 2 Wenzler S, Ebner W, Zehender M. et al . Sinnvolle und nicht sinnvolle Hygienemaßnahmen in der internistischen Intensivmedizin.  Intensivmedizin und Notfallmedizin. 2002;  39 265-273
  • 3 Pearson M L. Hospital Infection Control Advisory Committee. Guideline for prevention of intravascular device-related infections.  Infect Control Hosp Epidemiol. 1996;  17 438-473
  • 4 Sitzmann F. Hygiene. Berlin, Heidelberg; Springer 1999
  • 5 Geffers C, Gastmeier P, Rüden H. Nosokomiale Infektionen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 8 Berlin; Verlag Robert Koch-Institut 2002
  • 6 Fridkin S K. et al . The role of understaffing on central venous catheter-associated bloodstream infections.  Inf Control Hosp Epidemiol. 1996;  17 150
  • 7 Pittet D, Furrer H. Personalreduktion und nosokomiale Infektionen.  SWISS NOSO. 1997;  4 1-4
  • 8 Guggenbichler J P. Prophylaxe fremdkörperassoziierter Infektionen mit Hilfe infektionsresistenter Materialien.  SterilTechnik. 2002;  2 38-42
  • 9 Sitzmann F. Hygienische Aspekte der enteralen Ernährung. Kuckelt W, Hankeln K Abstracts des 9. Intern. Symposiums für Intensivmedizin und Intensivpflege Journal für Anaesthesie und Intensivbehandlung 1999 6: 142-145
  • 10 Sitzmann F. Komplementäre pflegerische Unterstützung physiologischer Funktionen. Ullrich L Zu- und ableitende Systeme Stuttgart; Thieme 2000
  • 11 N.N . Nosokomiale Staphylococcus-aureus-Infektionen - Infektionsserie ausgehend von kontaminierter Injektionsflüssigkeit. Epidemiologisches Bulletin vom 10.3.2000. 
  • 12 Kappstein I. Nosokomiale Infektionen. München; Zuckschwerdt 2002
  • 13 Wehn R. Prozesssteuerung - ein wichtiges Instrument. Marburger Bund - Ärztliche Nachrichten vom 22.8.1997, Nr. 12: 6. 

1 * Stimmt der aus der Blutkultur isolierte Mikroorganismus mit einer nosokomialen Infektion an anderer Stelle überein, wird die Sepsis als sekundäre Sepsis klassifiziert. Eine Ausnahme besteht bei der kathetenrassoziierten Sepsis, die als primär klassifiziert wird, auch dann, wenn lokale Infektionszeichen an der Katheterspitze ersichtlich sind.

Franz Sitzmann

Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Gerhard-Kienle-Weg 4

58313 Herdecke

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