intensiv 2003; 11(1): 22-30
DOI: 10.1055/s-2003-37054
Hygiene
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Tempus fugit” (Die Zeit verrinnt)

Zahl der Keimresistenzen steigt und einheitliches Handeln ist angezeigt!Martin Wiederkumm1
  • 1Septische Intensivstation, Univ. Klinik für Chirurgie, Klinikum Graz, Karl Franzens Universität Graz, Österreich
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Publication Date:
26 October 2007 (online)

Einleitung

Mittlerweile informieren uns auch schon die einschlägigen Tageszeitungen und Magazine über die Gefahr der Keimresistenzen und geben der Bevölkerung Informationen für die Vermeidung von Antibiotikaresistenzen. Die Kliniken kämpfen mit diesem Problem nun schon fast seit 10 Jahren herum. Zum Beispiel sind in der Zwischenzeit die Zahlen von MRSA-Fällen an Kliniken stagnierend, was noch lange nicht heißt, dass sie rückläufig sind; nein, es bedeutet vielmehr, dass es zu einer Verlagerung der Klientel gekommen ist. Eine Vielzahl der MRSA-Fälle tritt nun in Pflegeheimen und im Home-Care-Bereich auf. Je nach Immunlage des Patienten schlummert der Keim oder er ist aktiv. So werden viele Patienten in Kliniken aufgenommen, die positiv kolonisiert sind, ohne dass es je herausgefunden wird. Aus diesem Grund ist ein regelmäßiges bakteriologisches Screening unerlässlich.

Erst 1994 veröffentlichte das Ministerium für Gesundheit Richtlinien zur Bekämpfung. Wie man aus Statistiken allerdings weiß, traten bei uns die ersten Fälle bereits 1992/93 auf und wir mussten die Arbeit an dieser Klientel nach unserem besten Wissen und Gewissen durchführen. Faktum heute ist, dass die bekannten Richtlinien nur gemeinsam mit den Erfahrungswerten der Pflegepersonen aufgestellt und weiterentwickelt werden konnten.

Literatur

  • 1 Gross M. Bedrohlich schnelle Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen. Spektrum der Wissenschaft-Dossier: Seuchen.  1997;  3 108-114
  • 2 Gehrer M. MRSA-Erläuterungen zum MRSA-Merkblatt. Fachrichtlinien der Grazer Krankenhaushygiene-Medizinische Direktion/M2.  1994; 
  • 3 Fleisch F. Multiresistente Bakterien - Die Herausforderung für die Spitalhygiene. http://www.kantonspital.chur.ch/pflege/vortrag_hygiene/pdf/fleisch.pdf (20.7.2002). 
  • 4 N.N. Merkblätter des österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit und Soziales zum Thema MRSA, 1994. 
  • 5 Gehrer M. MRSA-Vermeidung-Behandlung-Riskmanagement des Univ. Klinikum Graz, Abstract.  1998; 
  • 6 Seipp H M. MRSA-Täger beim Krankenhauspersonal.  Hygiene und Medizin-Fragen aus der Praxis. 1998;  23/10 427-428
  • 7 N.N. MRSA - Empfehlungen für Personenscreening, Keimradikation und Patiententransfer - Teil 1 und 2. http://www.ahc-net.at/0001/hygiene_ monitor/hyg20000601.html (20.7.2002). 

1

Martin Wiederkumm

Septische Intensivstation, Univ. Klinik für Chirurgie, Klinikum Graz, Karl Franzens Universität Graz

Mariatrosterstraße 101B-12

8043 Graz-Kroisbach

Email: wiedima@yahoo.de

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