Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2002; 37(11): 689-696
DOI: 10.1055/s-2002-35122
Mini-Symposium
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Physikalische Grundlagen der
maschinellen Autotransfusion

Physical Principles of Autotransfusion SystemsJ.  Radvan1 , G.  Singbartl2 , I.  Heschel3 , G.  Rau1
  • 1Institut für Biomedizinische Technologien,
    Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
  • 2Institut für Anästhesiologie, Intensiv- und Transfusionsmedizin,
    ENDO-Klinik, Hamburg
  • 3Matricel GmbH, Herzogenrath
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Publication History

Publication Date:
29 October 2002 (online)

Einleitung

Zur Aufbereitung intraoperativ gewonnenen Wundblutes ist der Einsatz von Verfahren der maschinellen Autotransfusion (MAT) heute klinische Routine. Hinsichtlich der Qualitätsanforderungen an das aufbereitete Wundblut bestehen jedoch keine verbindlichen Standards. Die wichtigste Bedeutung kommt hierbei dem Hämatokrit des Produkts, sowie der Elimination extrazellulär gelöster Substanzen wie beispielsweise freies Hämoglobin, Gerinnungsfaktoren oder Heparin zu. Da diese Qualitätsmerkmale sowohl vom Hämatokrit des Wundbluts vor der Aufbereitung, als auch von Parametern der Aufbereitung selbst wie Füllgeschwindigkeit und Waschlösungsvolumen abhängen, arbeiten die heute eingesetzten MAT-Systeme mit vorgegebenen Waschprogrammen, die diese Parameter festlegen. Über den genauen Einfluss dieser Parameter auf die Qualitätsmerkmale sowie über die zugrunde liegenden physikalischen Zusammenhänge ist aber nur wenig veröffentlicht. Hinzu kommt, dass nur wenig experimentelle Daten vorliegen, anhand derer sich diese empirisch belegen ließen. Dies betrifft sowohl die auf der Latham-Glocke basierenden diskontinuierlich aufbereitende Systeme, als auch das Fresenius C.A.T.S™ als kontinuierlich arbeitendes System. Da sich die Aufbereitung bei den diskontinuierlichen Systemen eindeutig unterteilen lässt in Separations- und Waschphase, wird im Folgenden ein einfaches mathematisches Modell vorgestellt, welches den Einfluss der Prozessparameter auf das Eliminationsverhalten beider Phasen jeweils theoretisch beschreibt, sowie einen Vergleich mit Literaturdaten ermöglicht.

Literatur

  • 1 The Council of Europe .Guide to the preparation, use and quality of blood components. 5th edition,. Council of Europe Publishing Part C, Chapter 3, 4; 1999 34 5 52-54
  • 2 Shulman G. Quality of processed blood for autotransfusion. J.  Extra Corpor Technol. 2000;  32 11-19
  • 3 von Finck M, Schmidt R, Schneider W, Feine U. The quality of washed autotransfused erythrocytes. The elimination of plasma hemoglobin, osmotic fragility and survival rate of retransfused erythrocytes.  Anaesthesist. 1986;  35 686-692
  • 4 Booke M, Ahlke C, Hagemann O, Hinder F. Intraoperative Autotransfusion - Influence of Technique, Speed, and Hematocrit on Quality.  Infus Ther Transfus Med. 2000;  27 307-310
  • 5 Bull B S, Bull M H. The salvaged blood syndrome: a sequel to mechanochemical activation of platelets and leukocytes?.  Blood Cells. 1990;  16 (1) 5-20
  • 6 Hansen E. Quality assurance in mechanical autotransfusion (MAT).  Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther. 2000;  35 702-703

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. G. Singbartl

AIT - ENDO-Klinik Hamburg

Holstenstraße 2

22767 Hamburg

Email: g.singbartl@gmx.de

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