Vorwort

Mit dem Einsatz einer intensiven, häufig hoch dosierten Zytostatika-Kombinationstherapie konnte die Prognose bei Kindern mit bösartigen Erkrankungen in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert werden. Diese zytostatische Therapie führt generell zur Aplasie, die mehrere Tage bis Wochen andauert und von einer hohen Infektionsgefährdung begleitet wird. Ohne eine Beherrschung dieser infektiösen Komplikationen und ohne prophylaktische Maßnahmen wären die Erfolge in der Pädiatrischen Onkologie nicht denkbar gewesen.

Zum Thema der prophylaktischen Maßnahmen bei Neutropenie gibt es reichlich Literatur, aber keine übersichtlichen Empfehlungen, die es dem praktisch tätigen Arzt erlauben, schnell zu einer Entscheidung zu kommen. Aus diesem Grund haben die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) (damaliger Präsident Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult. D. Adam) und die Qualitätssicherungsgruppe der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) beschlossen, gemeinsame Empfehlungen zu erarbeiten. Die jeweiligen Themen zu den medikamentösen und nicht-medikamentösen, der antibakteriellen, antimykotischen und antiviralen Prophylaxe, sowie der unterstützenden Therapie mit Immunglobulinen und hämatopoetischen Wachstumsfaktoren wurden entweder gemeinsam von Mitgliedern beider Arbeitsgruppen oder jeweils einem Vertreter der Arbeitsgruppe bearbeitet und von zwei Gutachtern aus der DGPI oder GPOH beurteilt und mit Ergänzungen versehen.

In den nachfolgenden Beiträgen wird ausführlich der derzeitige Wissensstand zur Infektionsprävention bei hämatologisch-onkologischen Patienten in der Pädiatrie dargestellt. Die Empfehlungen lassen sich auch auf andere Krankheitsbilder mit Neutropenie übertragen.

Literatur

• 01 Hughes  W T, Armstrong  D, Bodey  G P, Brown  A E, Edwards  J E, Feld  R, Pizzo  P, Rolston  V I, Shenep  J L, Young  S L. Guidelines for the use of antimicrobial agents in neutropenic patients with unexplained fever.  Clin Infect Dis 1997;. 25 551-573
• 02 Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut .Kategorisierung für Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut. Urban & Fischer Verlag, München, Jena,; Februar 2000: