NOTARZT 2000; 16(3): 87-91
DOI: 10.1055/s-2000-656
ORIGINALIA
Originalia
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Abgestuftes präklinisches medizinisches Versorgungskonzept - Einsatzanalyse in einem ländlichen Einzugsgebiet

T. Rosolski1 , B. Schikora2 , B. Schikora3 , M. Hergert4
  • 1Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Städtisches Krankenhaus Wismar
  • 2Abteilung für Anästhesiologie, Krankenhaus Altentreptow
  • 3Internistische Arztpraxis, Altentreptow
  • 4Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Klinikum Schwerin
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 December 2000 (online)

Zusammenfassung

Die medizinische Versorgung der Bevölkerung außerhalb von Krankenhäusern und Arztpraxen erfolgt durch ein abgestuftes Versorgungssystem, dem Kassenärztlichen Notfalldienst (KÄN) und dem Notarztdienst (NAD). Anhand einer Analyse von 424 Einsätzen im KÄN und 371 Notarzteinsätzen in einer ländlichen Region werden die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede bei der medizinischen Versorgung dargestellt. Eine Überschneidung beider Systeme von ca. 30 % gibt es bei der Versorgung von Patienten mit Notfallsituationen. Bei Notfällen und Akutsituationen beträgt die Überschneidung 3 - 10 %. Unterschiede zwischen KÄN und NA werden bei den durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen beobachtet. Durch Qualifikation und verbesserte materielle Ausstattung der Ärzte sowie der Steuerung des medizinischen Hilfeersuchens über eine gemeinsame Leitstelle ist eine Qualitätsverbesserung der Versorgung in beiden Systemen zu erzielen. Dagegen lässt die Verzahnung von KÄN und NA in einem ländlichen Gebiet keine Kostensenkung erwarten.

Performance of a Two-Step Prehospital Medical Care System: An Analysis of Answered Calls in Rural Area

The medical care of the population outside of hospitals and physicians' practices is carried out through a graded medical care system, the National Health Emergency Service (NHES) and the Emergency Medical Service (EMS). The similarities and differences of the medical care are presented on the basis of an analysis of 424 emergency responses of the NHES and 371 responses of doctors on emergency call in a rural region. An overlapping of both systems of approx. 30 % occurs with the care of patient in emergency situation. Overlapping with emergencies and acute situations occurs in 3 % to 10 % of cases. Differences between NHES and - EMS are observed with the diagnostic and therapeutic measures which are cariied out. An improvement in quality in both systems can be achieved of the physicians as well as the control of the medical assistance request over a common control center. By comparison, it is to be expected that the introconnection of the NHES and EMS in rural regions will not lead to a cost reduction.

Literatur

  • 1 Ahnefeld F W. Weiterentwicklung der Rettungsdienste und der notfallmedizinischen Versorgung in der BRD.  Notfallmedizin. 1998;  24 358-363
  • 2 Emmler O. ÄND und Rettungsdienst: Vom Nebeneinander zum Miteinander.  Rettungsdienst. 1998;  21 24-25
  • 3 Ahnefeld F W. VI. Konzept eines neuen, außerklinischen und medizinischen Versorgungssystems.  Notfallmedizin. 1996;  22 159-162
  • 4 Kurscheid T. Der vertragsärztliche Notdienst am Beispiel einer Notfallpraxis im Kölner Stadtgebiet.  Rettungsdienst. 1997;  20 6-14
  • 5 Träder J M. Wie häufig sind lebensbedrohliche Erkrankungen im ärztlichen Bereitschaftsdienst.  Notfallmedizin. 1993;  18 316-324
  • 6 Hestermann D. Welche Kenntnisse braucht der Arzt im Notfalldienst?.  Fortschr Med. 1993;  111 338
  • 7 Sefrin P. Notfallrettung aus kassenärztlicher Sicht.  Notfallmedizin. 1995;  20 216-219
  • 8 Schlechtriemen T, Altemeyer K H. Probleme der notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland.  Notarzt. 1999;  15 A 39-A 42

Prof. Dr. med. habil. T. Rosolski

Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Städtisches Krankenhaus Wismar

Postfach 1244

23952 Wismar

    >