Handchir Mikrochir Plast Chir 1999; 31(5): 317-322
DOI: 10.1055/s-1999-13543
Originalarbeit
Hippokrates Verlag Stuttgart

Neueinbettung des N. medianus nach Vernarbung im Karpalkanal mit der Hypothenar-Fettgewebslappenplastik

Hypothenar Fat Flap for Treatment of Scarring along the Median Nerve after Carpal Tunnel ReleaseU. Frank, R. Giunta, H. Krimmer, U. Lanz
  • Aus der Klinik für Handchirurgie l, Rhön-Klinikum, Bad Neustadt/Saale (Chefarzt: Prof. Dr. U. Lanz)
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Publication History

30.1.1999

Publication Date:
31 December 1999 (online)

Zusammenfassung

In dieser Studie präsentieren wir unsere Ergebnisse mit der Hypothenar-Fettgewebslappenplastik, die wir bei elf Patienten zur Deckung des N. medianus einsetzten. Nach offener Karpaldachspaltung, Quetschverletzung oder Beugesehnenscheiden-phlegmone stellten sich die Patienten mit heftigen Schmerzen und Dysästhesien im Autonomgebiet des N. medianus vor. Als Ursache konnten ausgedehnte Adhäsionen und Vernarbungen verantwortlich gemacht werden, die die Längsverschieblichkeit des N. medianus im Bereich des Übergangs distaler Unterarm zur Hohlhand behinderten. Klinisch verursachten Schmerzhaftigkeit und Einschränkung der Fingerbeweglichkeit eine weitgehende Funktionslosigkeit der Hand. Nach der Neurolyse wurde mit der Hypothenar-Fettgewebslappenplastik ein suffizientes Gleitlager für den N. medianus geschaffen, das zugleich eine Barriere für aberrierende Nervenfasern bildet und ein erneutes Verkleben des Nervs mit der Narbe verhindert. Drei Monate postoperativ verbesserte sich die Berührungsempfindlichkeit bei acht von neun nachuntersuchten Patienten so weit, daß eine normale Einsatzfähigkeit der Hand wiederhergestellt war. Es konnte gezeigt werden, daß die Hypothenar-Fettgewebs-lappenplastik geeignet ist, auch bei schwerer Beeinträchtigung des N. medianus in Höhe des Karpalkanals eine Verklebung mit der Narbe zu verhindern und die Grundlage für eine Nerven-regeneration zu schaffen,

Abstract

In our study, we present the data of eleven patients suffering from scarring of the median nerve, predominantly after open decom-pression of the carpal tunnel. Dysaesthesia in the palmar region and loss of grip strength prevented perfonning normal daily activities. All patients except one were relieved of the pallnar discomfort and experienced an increase of grip strength allowing their retum to work. The hypothenar fat flap has been shown to be a reliable source of local tissue to cover the median nerve. The sprouting of nerve fibers to the skin is prevented as well as median nerve readherence. We believe that the hypothenar fat flap provides sufficient regenerative conditions and coverage of the median nerve within the carpal tunnel in the surgical treatment of abundant scarring.

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