Handchir Mikrochir Plast Chir 1999; 31(3): 207-211
DOI: 10.1055/s-1999-13522
Originalarbeit
Hippokrates Verlag Stuttgart

Abhängigkeit der Nekrose von Verlauf und Lokalisation der Fraktur bei Skaphoidpseudarthrosen

Nach einem Vortrag auf dem 37. Symposium der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie vom 16. bis 19. Oktober 1996 in ZürichDependence of Pattern of Avascular Necrosis on Location and Fracture Line in Scaphoid NonunionF. K. Beutel1, 2 , K. Wilhelm2
  • Aus der 1Sektion Hand- und Mikrochirurgie (Leiter: Prof. Dr. A. K. Martini) der Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. V. Ewerbeck) und der 2Abteilung für Handchirurgie (Leiter: Prof. Dr. K. Wilhelm) der Chirurgischen Klinik Innenstadt (Direktor: Prof. Dr. L. Schweiberer), Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publication History

19.1.1999

Publication Date:
31 December 1999 (online)

Zusammenfassung

Unbehandelte Skaphoidfrakturen führen gewöhnlich zu Pseudarthrosen und zu teilweisen oder vollständigen avaskulären Nekrosen des Kahnbeines. Inwieweit die Lokalisation beziehungsweise deren Verlauf innerhalb des Kahnbeines ein Nekrosemuster innerhalb des Os scaphoideum determinieren, sollte anhand dieser Studie untersucht werden. Dafür wurden 85 Patienten mit Skaphoidpseudarthrosen mit Hilfe der hochauflösenden, kontrastverstärkten Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht. Diese gilt zur Zeit als Verfahren der Wahl zur Bestimmung der Knochenvitalität. Die Frakturen wurden bezüglich ihrer Lokalisation und ihres Verlaufes klassifiziert. Zur Bestimmung der Ausdehnung und der Lokalisierung der in 81% auftretenden avaskulären Nekrose diente eine hierfür entwickelte Stadieneinteilung, die auf dem Signalverhalten in der kontrastverstärkten MRT basiert.

Hinsichtlich des Frakturverlaufes zeigten sich in unserem Patientengut keine Unterschiede der Vitalitätsverhaltnisse, insbesondere keine Häufung an Vertikalschrägfrakturen (2%) in unserem Patientenkollektiv mit Pseudarthrosen. Bei 46 Patienten erschien das proximale Fragment bezüglich des Signalverhaltens in der MRT signalärmer, einer schlechteren Vitalität entsprechend, bei acht Patienten das distale, und bei 26 zeigte sich kein interfragmentärer Unterschied. Dabei ergaben sich für Frakturlokalisationen proximal des Überganges vom mittleren zum distalen Drittel schlechtere Vitalitätsverhältnisse für das proximale Fragment, unabhängig davon, wie weit proximal die Fraktur verlief. Drei-Fragment-Frakturen (6%) zeigten deutlich schlechtere Vitalitätsverhältnisse in der MRT.

Abstract

Usually, untreated scaphoid fractures lead to non-union and partial or complete avascular necrosis. The purpose of our study was to examine the influence of location and fracture line on the pattem of necrosis. Therefore, 85 patients with scaphoid non-union were examined by enhanced highfield MRI. Fractures were classified by location and fracture line. A staging System based on signal intensity in T1-weighted spin-echo sequences in enhanced MRI was used to evaluate extent and location of avascular necrosis, which was found in 81% of our patients.

In our patients, viability of the scaphoid was independent of the fracture line without dominance of vertical oblique fractures (2%). Based on our staging system, signal intensity as a sign of fragment viability was reduced in the proximal fragment in 46 patients, whereas in eight patients the distal fragment showed reduced viability. In 26 patients, no difference was found between proximal and distal fragments. Fractures proximal to the transition of middle to distal third showed less viability of the proximal fragment, not dependent of how proximal the fracture was seen. In triple fractures (6%) signal intensity of scaphoid bone was more reduced in enhanced MRI.

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