Skelettmuskelmetastasen

Einleitung

Obwohl die Muskulatur circa die Hälfte des Körpergewichts ausmacht, finden sich muskuläre Metastasen neoplastischer Genese im klinisch-radiologischen Alltag nur selten. Autopsieserien von onkologischen Patienten zeigen Prävalenzen von Metastasen in der Skelettmuskulatur in 0,03 – 5,6 % der Fälle (Hasegawa et al. Metastasis to the forearm skeletal muscle from an adenocarcinoma of the colon: report of a case. Surg Today 2000; 30: 1118 – 1123; Willis RA The spread of tumours in the human body. Butterworth, London 1952; Nabeyama et al. Multiple intramuscular metastases 15 years after radical nephrectomy in a patient with stage IV renal cell carcinoma. J Orthop Sci 2001; 6: 189 – 192). Die Erhebung der Prävalenz ist schwierig, weil im klinischen Alltag nicht alle malignomverdächtigen Läsionen histologisch gesichert werden – Serien mit einer Prävalenz bis zu 17 % wurden publiziert (Acinas García et al. Metastasis of malignant neoplasms to skeletal muscle. Rev Esp Oncol 1984). Skelettmuskelmetastasen treten im Allgemeinen in den fortgeschrittenen Stadien von Tumorerkrankungen auf, sodass zum Zeitpunkt der Diagnostik meist bereits extramuskuläre Metastasen vorliegen. Nur in seltenen Fällen ist eine Skelettmuskelmetastase die erste Manifestation einer Tumorerkrankung (Surov A et al. Skeletal muscle metastases: primary tumours, prevalence, and radiological features. Eur Radiol 2010).