physiopraxis 2018; 16(02): 4-5
DOI: 10.1055/s-0043-121804
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Publication Date:
16 February 2018 (online)

„Lasst uns den Therapeutenschwund aufhalten!“

In physiopraxis 11-12/17, S. 5 und 6, gab es zwei Beiträge zum Thema „Therapeuten schmeißen hin“. Es scheint hier dringenden Handlungsbedarf zu geben. Physiotherapeuten müssen die Zügel in die Hand nehmen und dürfen nicht in Lethargie verfallen. Wir sollten definitiv mitbestimmen, wo der „Karren“ hinzufahren hat. Geringe Vergütung und geringe Anerkennung sind seit Jahren die Symptome, nicht aber die Ursache der Probleme. Ein neuer, zügig umsetzbarer Ansatz zur Lösung der Probleme könnte konkret folgendermaßen aussehen:

  • Abschaffen der ungleichen Ausbildungsstruktur hin zum ländergleichen Studium

  • Spezialisierung im Masterstudium mit Möglichkeiten zum Fachtherapeuten (analog der Medizin)

  • Pflicht zur Fortbildung

  • Pflicht städtischer klinischer Einrichtungen zur Forschung in der Therapie

  • Bereitschaft der Therapeuten, zu forschen und zu publizieren

  • Direktzugang ermöglichen (z. B. konservative Orthopädie)

  • Strukturwandel in Kliniken einleiten: Leitende Therapeuten befinden sich auf gleicher Ebene wie Chefärzte und berichten nicht mehr an diese, sondern an die Direktion.

  • Therapeutische Abteilungen müssen in Institute überführt werden, um Forschung und Betriebswirtschaftlichkeit zu gewährleisten.

  • Vergütung der Therapeuten nach Ausbildung/Fachausbildung, Kompetenz und Alter staffeln, in Höhe und Ausrichtung analog den Medizinern

  • Wechsel der Verbandsvorsitzenden einleiten. Die Verbände vertreten die Therapeuten ungenügend, sind konzeptionsarm, durchsetzungsschwach und haben seit vielen Jahren kaum Erfolge vorzuweisen.

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Abb.: I. V. Rembitzki