Handchirurgie Scan 2017; 06(03): 195-196
DOI: 10.1055/s-0043-114899
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Nervenverletzungen
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Hohe Ulnarisläsion: Nerventransfer besser als Nerventransplantat

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Publication Date:
07 November 2017 (online)

Bei Nervenverletzung mit vollständiger Durchtrennung des Nerven bringt die zügige primäre Nervennaht wohl die besten Ergebnissen. Oft ist das aber nicht möglich, z. B. bei langstreckigen Kontinuitätsunterbrechungen mit Nervendefekten. In diesem Fall gilt die freie Transplantation sensibler Nerven als Standard, oftmals aber mit unbefriedigenden funktionellen Ergebnissen. Sallam et al. haben nun die Transplantation mit einer anderen Wiederherstellungstechnik verglichen.

Fazit

Ein Nerventransfer erbringt bei hoher isolierter Ulnarisparese nach diesen Daten also bessere Ergebnisse im Hinblick auf die motorische Wiederherstellung der Handfunktion als die freie Transplantation, so die Autoren. Dieses war nachweisbar, obwohl bei den Patienten der Transfergruppe eigentlich eine schwerere Verletzung vorlag, wenn man die Länge der Kontinuitätsunterbrechung berücksichtigt. Die pathophysiologischen Grundlagen dieses Unterschieds müssten weitere Studien klären.