Neonatologie Scan 2017; 06(03): 216
DOI: 10.1055/s-0043-114637
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Wachstum und Entwicklung
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Neonatales Wachstum beeinflusst kognitive Entwicklung bei späten Frühgeborenen

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Publication Date:
05 September 2017 (online)

Bei Frühgeburten vor der 34. SSW sind spätere neurokognitive Beeinträchtigungen seltener, wenn der Kopfumfang und das Körpergewicht rasch zunehmen. Säuglinge, die in der 34. – 36. Woche zur Welt kommen, weisen im Vergleich mit Reifgeborenen nur geringe Gewichts- und Längenabweichungen auf. Die finnische Langzeitstudie belegte nun, dass auch in dieser Gruppe Lernerfolg und psychische Gesundheit mit dem neonatalen Wachstum korrelierten.

Fazit

Späte Frühgeborene mit einem kräftigen neonatalen Wachstum hatten als Jugendliche und Erwachsene weniger psychosoziale Probleme und erreichten höhere Bildungsabschlüsse. Die überwiegend rasche Adaptation in der Postnatalzeit dürfe bei den späten Frühchen nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in dieser Gruppe noch eine erhebliche neurophysiologische Unreife bestehe. Die Autoren sprechen sich für zielgerichtete Interventionen zur Kompensation der langfristigen Risiken aus.