Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(03): 125
DOI: 10.1055/s-0043-108253
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

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Publication Date:
26 September 2017 (online)

unter dem Motto „Weniger ist mehr“ haben sich auch 2017 wieder über 2500 Experten für Brusterkrankungen auf der 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) im CityCube Berlin ausgetauscht und auf den neuesten Stand zu Vorsorge, Therapiemöglichkeiten und Nachsorge gebracht.

Brustkrebs ist zu einer sehr gut behandelbaren und häufig auch heilbaren Erkrankung geworden, ca. 80 – 90 % der Patientinnen gelten nach 5 Jahren als geheilt. Dies liegt überwiegend daran, dass der Fokus in Diagnostik und Therapie heute auf der Früherkennung und der zielgerichteten individualisierten Therapie liegt. Dies stetig zu verbessern und somit auch das Wohl der Patientin ständig im Blick zu haben, stand mit unserem Motto „Weniger ist mehr“ im Fokus dieser Jahrestagung.

Expertinnen und Experten der verschiedenen Fachdisziplinen – Radiologen, Chirurgen, Gynäkologen, Plastische Chirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten bzw. Radioonkologen, Pathologen und Psychoonkologen –, die die Senologie vereint, diskutierten gemeinsam über moderne Diagnostikverfahren, mit denen zunehmend frühe Stadien des Mammakarzinoms entdeckt werden können sowie über die gleichzeitige Vermeidung von Übertherapie und die verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Mit ca. 170 wissenschaftlichen Sitzungen, Kursen und Debatten bietet unser Fachkongress eine hervorragende Möglichkeit für einen umfangreichen, überfachlichen Austausch. Einen zusammenfassenden Rückblick des Kongresses finden Sie ab Seite 130.

Dies spiegelte sich auch in der diesjährigen Verleihung der Ehrenmitgliedschaften wider, die der international anerkannte Radiologe Maximilian Reiser, München, sowie der mehrfach ausgezeichnete Onkologe Werner M. Hohenberger, Erlangen, erhielten. Beide zeichnen sich besonders durch ihren wachsamen Blick für interdisziplinäre Zusammenhänge aus.

Zudem prämierte die DGS auch in diesem Jahr wieder herausragende Leistungen in der Forschung. Dabei gab es eine besondere Neuerung: Erstmals in diesem Jahr wurde der Florence-Nightingale-Preis für hervorragende Arbeiten in der Gesundheitsvorsorge und modernen Krankenpflege verliehen. Entsprechend der Namensgeberin des Preises sollen die Verdienste von Florence Nightingale (12.05.1820 – 13.08.1910) zur Entwicklung der modernen Krankenpflege und Gesundheitsfürsorge gewürdigt werden. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass die eingereichten Studien insbesondere die Aspekte des „patient reported outcome“ und der Lebensqualität betrachten. Die Preisträger Carolin C. Hack und André Hennigs stellen ab S. 139 ihre Arbeiten vor. Ebenso berichten die beiden Preisträgerinnen des 1. und 2. DGS-Wissenschaftspreises, Carolin C. Hack und Cornelia Liedtke sowie Fabian Riedel, diesjähriger Preisträger des Klaus-Dieter-Schulz-Versorgungsforschungspreises, über ihre Arbeiten.

Eine aufschlussreiche und spannende Lektüre wünscht Ihnen
Ihr

Rüdiger Schulz-Wendtland

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Prof. Dr. med. Rüdiger Schulz-Wendtland