Fortschr Neurol Psychiatr 2017; 85(03): 127-128
DOI: 10.1055/s-0043-104030
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Bin ich glücklich, und wenn ja, wie oft?

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Publication Date:
20 March 2017 (online)

Groß, tief oder intensiv, so beschreiben wir unsere Gefühle. Doch für Professorin Elke Heise und Tobias Rahm vom Institut für Pädagogische Psychologie der Technischen Universität Braunschweig kommt es auf die Häufigkeit an. Denn wissenschaftlich erfassen zu können, wie oft wir positiv oder negativ empfinden, ist eine wichtige Grundlage für die Ausarbeitung wirkungsvoller Glückstrainings. Die Scale of Positive and Negative Experiences (SPANE) wurde von Heise und Rahm ins Deutsche übersetzt und aufwendig getestet.

In der Psychologie wird Glück als subjektives Wohlbefinden bezeichnet. Gekennzeichnet ist es durch das häufige Auftreten positiver Gefühle und das seltene Auftreten negativer Gefühle sowie eine hohe Zufriedenheit mit dem Leben im Allgemeinen. Bislang gab es im deutschen Sprachraum jedoch kein Instrument, mit dem die Häufigkeit von Emotionen effizient und zuverlässig gemessen werden konnte. Eine in der Fachwelt anerkannte Messskala ist die sogenannte Scale of Positive and Negative Experience, kurz SPANE, die bislang nicht auf Deutsch zur Verfügung stand. Sie besteht aus jeweils sechs positiven und negativen Adjektiven, die das Spektrum unserer Emotionen ökonomisch angemessen abbilden. Überprüft wurde die von Prof. Elke Heise und Tobias Rahm entwickelte deutsche SPANE-Version mit rund 500 Testpersonen.

Die Anwendung des neuen Frage-Instruments in Verbindung mit einer Untersuchung der allgemeinen Lebenszufriedenheit hilft dem Psychologen und Glücksforscher Tobias Rahm nun, die Wirkung seiner Glückstrainings zu überprüfen und zu verbessern. Im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt und evaluiert er Trainings zur Erhöhung des subjektiven Wohlbefindens für Lehrinnen und Lehrer. Mithilfe von Kurztrainings, so das Ziel des Projekts, soll eine langfristige Verbesserung des Wohlbefindens erreicht werden. Rahm erhofft sich dabei mehrere Effekte: „Glücklich zu sein ist ja eigentlich schon ein Ziel, das man gar nicht weiter begründen müsste. Wer ist schließlich nicht gerne glücklich?“, und ergänzt: „Tatsächlich wissen wir aber aus vielen Experimenten und Studien, dass hohes subjektives Wohlbefinden mit ganz vielen wünschenswerten Dingen assoziiert ist, dazu gehören bessere Gesundheit, höhere Lebenserwartung, mehr Produktivität, Kreativität und Flexibilität, bessere Problemlösekompetenzen und persönliches Wachstum.“

Nach einer Mitteilung der Technischen Universität Braunschweig