CNE Pflegemanagement 2017; 04(02): 4
DOI: 10.1055/s-0043-102625
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05 December 2018 (online)


Fehltage: Höchststand bei psychischen Erkrankungen


Mit rund 246 Ausfalltagen je 100 Versicherte waren Seelenleiden 2016 auf dem Höchststand. Laut einer Analyse der DAK-Gesundheit zum Krankenstand 2016 habe sich die Zahl der Fehltage in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht. Wie die DAK berichtet, hatten psychische Erkrankungen 2016 einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtkrankenstand. Depressionen waren mit 114,4 Fehltagen je 100 Versicherte die Ursache für die meisten Ausfalltage. Die Analyse ergab einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Insgesamt wurden bei Frauen 311 Fehltage je 100 Versicherte wegen einer psychischen Erkrankung festgestellt, bei den Männern waren es 191 Ausfalltage, also rund 60 Prozent weniger. Eine psychische Erkrankung war bei Frauen der häufigste Grund für Fehltage, dahinter folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) mit 308 Ausfalltagen. Männer fehlten mit 329 Tagen je 100 Versicherte am häufigsten wegen MSE. Soweit der Querschnitt aller Berufsgruppen: Ob sich diese Zahlen auch im Frauenberuf Pflege widerspiegeln?


Kommentar

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Ludger Risse
Stellv. Vorsitzender im Bundesverband Pflegemanagement.

Eine nahezu kontinuierliche Zunahme ist auch bei Beschäftigten im Pflegedienst, und nicht nur bei Frauen, zu vermerken. Eine richtungsbezogene statistische Auswertung dazu kann man bei einigen Krankenkassen erhalten. Bei den Betroffenen kann man oft einen Mix an Ursachen erkennen. Zur beruflichen Belastung kommen oft private Beanspruchungen hinzu, zunehmend auch durch die Versorgung von pflegebedürftigen Angehörigen. Hier sind vielschichtige Präventionsprogramme in den Kliniken gefragt, die sich unterm Strich rechnen, weil psychische Erkrankungen in der Regel eine lange Arbeitsunfähigkeit mit sich bringen. Erfolgreiche Modelle gibt es mittlerweile in einigen Krankenhäusern. Es gilt sich diesem Thema in den kommenden Jahren deutlich mehr zu widmen!