Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2017; 24(01): 21-23
DOI: 10.1055/s-0043-102438
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Assistancemedizin: Betreuung nach Arbeitsunfall in Polen

Medical assistance: support after work related accident in Poland
Stefan Eßer
1   Regional Medical Director, International SOS, Central Europe
,
Eva-Christine Dahlke
2   Coordinating Doctor, International SOS Assistance Center, Neu-Isenburg
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Publication History

Publication Date:
15 February 2017 (online)

Anamnese

Im Juli 2015 wurde das Assistance Center von International SOS in Neu-Isenburg nachmittags von Kollegen des Unfallverletzten informiert, dass der zu diesem Zeitpunkt 31-jährige Mann sich beim Arbeiten an einer schweren Metallkette einer elektrischen Maschine den Zeigefinger der linken Hand schwer gequetscht habe ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Metallkette, an der die Fingerquetschung erfolgte.
Quelle: International SOS, Neu-Isenburg

Der Patient war Mitarbeiter einer deutschen Maschinenbaufirma und befand sich in Polen auf Dienstreise. Der Arbeitsunfall ereignete sich in Radomsko, einer Stadt mit circa 50 000 Einwohnern im Süden Polens auf halber Strecke zwischen Lodz und Krakau.

Der bewusstseinsklare Patient wurde umgehend mit einer Ärztin des Assistance Centers verbunden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Der Finger war nach telefonischer Schilderung des Patienten stark blutend, stark schmerzhaft und bewegungsunfähig. Der Impfstatus des Patienten war zunächst unklar.

Der Patient wurde noch telefonisch über vor Ort durchführbare Erste-Hilfe-Maßnahmen (steriler Verband, Hochlagern der Hand) informiert und wurde dann von einem Arbeitskollegen in das örtliche, öffentliche Krankenhaus gebracht, wo die Erstversorgung in der chirurgischen Notaufnahme erfolgte.

 
  • Literatur

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