ergopraxis 2017; 10(03): 48-49
DOI: 10.1055/s-0042-123345
Perspektiven
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Schwarzes Brett


Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 March 2017 (online)

Das war der 11. ergotag 2017 – Den Alltag selbstbestimmt meistern

Es war ein gelungener Start in den 11. ergotag. 130 Teilnehmer kamen am 29. Januar 2017 nach Stuttgart, um sich zu informieren, wie man Klienten unterstützt, möglichst selbstbestimmt zu leben. Und wer könnte das besser verdeutlichen als die Klienten selbst?

Den Tag eröffnete Gerhard Nussbaum ([ABB. 4]). Der Diplom-Ingenieur, der seit einem Unfall als junger Mann querschnittgelähmt ist, berichtete über Schwierigkeiten, mit denen er als Tetraplegiker zunächst zu kämpfen hatte: sich an der Nase kratzen – nicht mehr möglich, den Musikantenstadl im Fernseher umschalten – nicht möglich.

Gerhard Nussbaum halfen assistierende Technologien, den Alltag wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Mithilfe von Umgebungssteuerungen kann er mittlerweile allein telefonieren, das Licht ein- und ausschalten und den Fernseher bedienen. Und weil das nicht genug ist, arbeitet er als stellvertretender Geschäftsführer und technischer Leiter in einer Forschungseinrichtung, die behinderten Menschen Selbstständigkeit zurückgeben möchte. Dort entwickelt er auch selbst Technologien, zum Beispiel einen mundgesteuerten Joystick, um Modellflugzeuge zu fliegen.

Durch den Rest des Tages führten Ergotherapeuten aus verschiedenen Fachbereichen (ABB.). Sie alle zeigten, wie sie in ihrer täglichen Arbeit Klienten befähigen, den Alltag selbstbestimmt zu meistern.

Viele ergotag-Teilnehmer nutzen auch die Möglichkeit und besuchten die begleitende Fachmesse Therapro sowie den Neuroreha-Tag am 28. Januar. Hier ging es unter anderem um Selbstwirksamkeit, Zielfindung in der neurologischen Reha und neuropsychologische Hürden. Und weil der ergotag in Kombination mit dem Neuroreha-Tag gut ankam, geht es Ende Januar 2018 in die nächste Runde.

czy

Zoom Image
ABB. 1 Nach jedem Vortrag gab es für die Besucher des ergotags Gelegenheit für Nachfragen.
Abb.: M. Sauerwein
Zoom Image
ABB. 2 Winfried Kümmel zeigte, dass Ergotherapeuten in der Arbeit mit psychisch kranken Menschen klare Vereinbarungen treffen müssen.
Abb.: M. Sauerwein
Zoom Image
ABB. 3 Helen Strebel machte Lust darauf, klientenzentriert zu denken und zu arbeiten. Sie stellte drei Modelle praxisnah vor.
Abb.: M. Sauerwein
Zoom Image
ABB. 4 Dipl.-Ingenieur Gerhard Nussbaum stellte assistierende Technologien für Menschen mit Behinderungen vor.
Abb.: M. Sauerwein
Zoom Image
ABB. 5 Eva Kissling und Jessica Decker, eine Ergo- und eine Physiotherapeutin, zeigten, wie man im interprofessionellen Team die Ziele des Klienten erreichen kann.
Abb.: M. Sauerwein
Zoom Image
ABB. 6 Solveig Reinisch deckte Zielkonflikte zwischen Eltern und Kindern auf und wie man sie miteinander in Einklang bringt.
Abb.: M. Sauerwein
Zoom Image
ABB. 7 Die Teilnehmer hörten Vorträge über ein selbstbestimmtes Leben.
Abb.: M. Sauerwein
Zoom Image
ABB. 8 Gregorio Engel-Mandurino nutzt die Videoarbeit, damit sich seine Klienten am Therapieprozess beteiligen.
Abb.: M. Sauerwein