Hydrokortison verbessert nicht Überlebensraten bei Sepsis-assoziiertem ARDS

Bei akutem Atemnotsyndrom (acute respiratory distress syndrome; ARDS) ebenso wie bei Sepsis induziert der nukleäre Faktor κB eine systemische inflammatorische Reaktion, die umgekehrt durch Aktivierung des Glukokortikoidrezeptors α gedämpft wird. Eine inadäquate Reaktion des Rezeptors könnte also zu einer überschießenden inflammatorischen Reaktion beitragen. Ob sich hier therapeutisch Einfluss nehmen lässt, haben Tongyoo et al. untersucht.

Fazit

Der Vorteil, den einige frühere Studien für die Gabe von Hydrokortison bei Sepsis und ARDS gefunden haben, konnte hier also nicht bestätigt werden, so die Autoren. Allerdings scheint Hydrokortison in diesem Setting den Gasaustausch auch über die unmittelbare Gabe hinaus zu verbessern, hier könnten weitere Untersuchungen ansetzen. Einschränkend gilt, dass die Dauer der Hydrokortisongabe zu kurz gewesen sein könnte und biochemische Entzündungsmarker nicht zwischen den Gruppen verglichen wurden.