Klin Monbl Augenheilkd 2016; 233(03): 221
DOI: 10.1055/s-0042-104605
Hefteditorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hefteditorial Ausgabe 3

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Publication Date:
24 March 2016 (online)

Liebe Leserin, lieber Leser,

unterliegt unsere Gehirnaktivität saisonalen Schwankungen? Können wir in der einen Jahreszeit besser denken als in einer anderen? Wie Wissenschaftler der Universität Lüttich nun herausgefunden haben, besteht hier offenbar tatsächlich ein Zusammenhang: Je nach Jahreszeit kam es in ihrem Experiment zu einer unterschiedlich starken Hirnaktivität. Sie stellten ihren Probanden Aufgaben, bei denen die Aufmerksamkeit oder das Arbeitsgedächtnis gefragt waren, und zeichneten währenddessen mittels funktioneller Magnetresonanztomografie die Durchblutung der involvierten Hirnareale auf. Dabei war die Hirnaktivität bei den Aufmerksamkeitstests im Sommer am höchsten und im Winter am niedrigsten. Bei den Aufgaben zum Arbeitsgedächtnis lag das Hoch im Herbst und das Tief im Frühling. Auffällig war, dass die Probanden über das ganze Jahr hinweg jedoch gleichbleibend gut abschnitten. Die Jahreszeit wirkt sich somit offensichtlich nur auf die Aktivität und nicht auf die Leistung aus.