ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2016; 125(04): 138-143
DOI: 10.1055/s-0042-103133
CME-Fortbildung
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Endodontische Infektion und periapikale Entzündung

A. Ossmann
1   Rosenheim
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Publication Date:
26 April 2016 (online)

Lernziele

Der Leser sollte nach dem Durcharbeiten des Artikels:

  • sich wieder über die anatomischen Besonderheiten des Endodonts informiert haben,

  • Aspekte der endodontischen Infektion besser verstehen können,

  • die eigenen endontischen Therapiemaßnahmen zukünftig noch mehr an den mikrobiologischen Besonderheiten des Wurzelkanals ausrichten.

Die irreversible Entzündung der Pulpa und die entzündlichen Veränderungen im Bereich des Periapex stellen im Praxisalltag einen häufigen Behandlungsfall dar. Oftmals führt der mit der Entzündung einhergehende Schmerz oder eine Schwellung den Patienten in die Zahnarztpraxis, in der dann die Diagnose einer Pulpitis oder einer apikalen Parodontitis gestellt wird. Gelegentlich jedoch ergibt sich die Therapiebedürftigkeit aus einem röntgenologischen oder klinischen Zufallsbefund.

In diesem Artikel soll das Hauptaugenmerk auf die Grundlagen der irreversiblen endodontischen Entzündung und deren mikrobiologische und anatomische Aspekte gelegt werden, um damit das Verständnis für die Anforderungen an eine adäquate Wurzelkanalbehandlung zu erhöhen.

Die Entzündung der Pulpa und des Periapex kann die Folge von Traumata u. a. prothetischen Beschleifen der klinischen Krone sein, wird aber meist durch das Eindringen von Bakterien und deren Toxinen in das Pulpengewebe im Rahmen einer persistierenden Karies ausgelöst und resultiert bei ausbleibender therapeutischer Intervention in einer Gewebezerstörung und Nekrose bzw. Gangrän der Pulpa.