Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2015; 04(05): 462-463
DOI: 10.1055/s-0041-104742
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Stellungnahmen zum Gesetzentwurf der Bundesregierung

Bernhard Greitemann
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Publication Date:
29 September 2015 (online)

Pflegesätze für Amputierte

Zunehmend hört man, dass die Behandlung frisch-amputierter Patienten in Rehabilitationseinrichtungen seitens der Verwaltungen eingeschränkt oder gar aufgehoben wird, weil die Pflegeentgelte (in Rehabilitationseinrichtungen gelten entweder Pauschalen oder tagesgleiche Pflegeentgelte) nicht auskömmlich sind. Derzeit werden Pflegesätze zwischen 90 und 140.- Euro / Tag bei diesen schwer betroffenen Patienten gezahlt. Dies ist bei dem hohen Aufwand, der bei den oft multmorbiden Patienten betrieben werden muss (Wundmanagement, Pflege, Physiotherapie – mehrmals tgl., Psychologie zur Traumaverarbeitung, Hilfsmittelberatung, Sozialbetreuung etc. etc.) völlig unterbezahlt. Allein bei einem einzigen MRSA-Befall (und bei diabetischen Amputierten ist das nicht selten) kommen pro Aufenthalt etwa 635 Euro Kosten auf die Einrichtung hinzu. Eine qualitativ gute Versorgung der Betroffenen wird durch diesen Umstand flächendeckend in Frage gestellt. Dementgegen gibt es – beispielsweise in der Neurologie – Modelle, wie man die Entgelte in den Rehabilitationseinrichtungen stufenadaptiert regeln kann (nach Aufwand, die dann nach Behandlungsfortschritt sinken).