Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76(04): 346-349
DOI: 10.1055/s-0035-1545715
Essay
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Von Hysterie und Hysterektomie – oder warum die Gebärmutter ein ganz besonderes Organ ist

Anton Scharl
1   Frauenklinik, Klinikum St. Marien Amberg
,
Annette Salterberg
2   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Sana-Kliniken des Landkreises Cham
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Publication Date:
26 April 2016 (online)

„Zu viele Gebärmutterentfernungen“ titelte FRAU-TV am 6. 10. 2011; SPIEGEL ONLINE zitierte am 17. 2. 2014 eine Studie des Robert Koch-Instituts „Hysterektomien in Deutschland [1]: Jeder sechsten Frau wird die Gebärmutter entfernt“. Eine besorgte Frau mahnte kürzlich die Präsidentschaft der Bayerischen Landesärztekammer, ihren Aufgaben gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass weniger hysterektomiert werde. Dass zu viele Operationen in Deutschland durchgeführt werden, ist ein aktuelles Thema. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine grundsätzliche Diskussion im Zusammenhang mit Kosten oder Komplikationen ohne Fokussierung auf einzelne Organe. Im Fall der Gebärmutter erhält die Diskussion eine genderpolitische Komponente.